Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 395

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 395 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 395); 395 Pharmakopsychologie eine Betrachtung unabhängig von bestimmten psychologischen und anderen wissenschaftlichen Richtungen. Die Verabsolutierung und Theoretisierung dieses Vorgehens, in der aus dieser phasenabhängigen Erkenntnismethode eine generelle Erkenntnisweise eigener Art gemacht wird, führt zum philosophischen Phänomenalismus, der als ,, Reine Phänomenologie“ von E. HUSSERL (1913) entwickelt wurde. Grundbegriffe dieser Lehre sind die kategoriale Schau und die ideierende Abstraktion, mit denen Erkenntniswege bezeichnet werden, die ausschließlich der Denkkraft einzelner Individuen zuzuschreiben und demzufolge nicht intersubjektiv überprüfbar sind. Die Phänomenologie von HUSSERL, von M. SCHELER und von M. HEIDEGGER fand in die bürgerliche deutsche Psychologie der ersten vier Jahrzehnte des 20. Jh. breiten Eingang; sie wird als p. P. bezeichnet. Damit ist freilich keine relativ einheitliche psychologische Theorie gemeint, sondern mehr eine in verschiedenen Richtungen oder Strömungen dominierende Methode zur Gewinnung psychologischer Aussagen, die sich mehr oder weniger eng je nach Richtung und Forschungsgebiet an die subjektivi-stische Methodik der Phänomenologie anlehnt. Phantasie: umgangssprachlich Synonym für Einbildungskraft und Vorstellungsvermögen, in der Psychologie nicht eindeutig bestimmt. Die von ARISTOTELES vorgenommene Bestimmung von P. als wahrnehmungsnahes Vorstellen ist mit Modifikationen in zahlreichen späteren Definitionsversuchen aufzufinden. In Filosofskaja enciklopedija (1966) wird P. als Prozeß der umwandelnden Widerspiegelung der Wirklichkeit bezeichnet. Aber auch diese Definition ist wegen ihrer Unbestimmtheit hinsichtlich der Spezifik des Umwandlungsprozesses zu unklar. So schlägt A. W. BRUSCHLINSKI (1970) vor, auf den Begriff der P. ganz zu verzichten. Vermittelt über Vorstellungen, vollzieht sich nach BRUSCHLINSKI das Ineinanderübergehen von Wahrnehmungen und abstraktem Denken, wobei die menschliche Erkenntnistätigkeit immer einen mehr oder weniger schöpferischen Charakter hat. Mit dieser Auffassung wird über die Klärungsversuche hinausgegangen, die die P. der sinnlichen Erkenntnis zuordnen und diese der begrifflichen Erkenntnis gegenüber stellen. Durch letztere wird die reale Dialektik der Erkenntnisprozesse vernachlässigt, die wesentlich durch die wechselseitige Abhängigkeit von perzeptiven, klassifikatorischen und von Transformationsprozessen bestimmt ist. Auch die als Phantasieprodukte bezeichneten Ausschmückungen im kindlichen Rollenspiel sind schwerlich als Verhaltensäußerungen nur sinnlicher Erkenntnis zu interpretieren. Oft wird die P. der Realität als ihr nicht entsprechend gegenübergestellt. Das P.produkt ist aber immer ein mehr oder weniger, nur im Grenzfall inadäquates d. h. irreales subjektives Abbüd vergangener, gegen-* wärtiger oder zukünftiger Realität und hat in diesem Sinne auch hypothetischen Charakter. Die Adäquatheit läßt sich wiederum nur bestimmen im Vergleich zur Realität. Das ist oft nur möglich, wenn der individuelle Bedeutungsgehalt der P.Produkte bekannt ist, denn sie haben oft den Charakter von Metaphern, ausgeprägt deutlich z. B. in der Literatur. Wählt jemand eine originelle Metapher, wird er als phantasievoll bezeichnet. Hier wird die Beziehung des P.begriffs zur statistischen Häufigkeit der Zuordnung von Bedeutungen zu sinnlichen Vorstellungen und gedanklichen Kombinationen und auch der Häufigkeit dieser Vorstellungen und Kombinationen sichtbar. P. kann allgemein als phänomenologischer Begriff zur Beschreibung der Fähigkeit gelten, semantische Relationen zwischen Merkmalen von Situationen oder im Gedächtnis fixierten Gegebenheiten wie z. B. Objekten, Ereignissen oder Operationen zu stiften, die im Sinne des statistischen Normbegriffs nicht üblich sind. Über diese erzeugten Relationen können die so verknüpften Gegebenheiten als funktional verwendbar erkannt werden zur Realisierung vorgegebener Zwecke, für Beschreibungen z. B. im Sinne von Metaphern, Allegorien, als neuartige Lösungen von Problemen u. a.; sie können selbst ihre funktionale Wertigkeit zur Realisierung solcher Ziele oder durch ihre funktionale Wertigkeit solche Ziele anregen. Phantomglied-Erlebnis: in unterschiedlichem Grade existentes Erleben des operativ entfernten Gliedes bei Arm- oder Beinamputierten nach der Operation, obgleich sie über die Amputation des entsprechenden Gliedes volle Kenntnis besitzen. Der Amputierte kann Bewegungs-, Lage-, Berührungs- und Temperaturempfindungen sowie Schmerzen am Phantom-Glied verspüren. Dieser Phantom-Schmerz ist medizinisch schwer zu behandeln; früher wurde Topektomie angewendet, heute dagegen vorwiegend Hypnose. Die distalen Partien, wie Finger, Hand, Zehen oder Fuß, sind bewußtseinsmäßig stärker repräsentiert als die proximalen. Die P.-E. zeigen oft ein verkürztes Körperschema: Die Hand wird an die Schulter projiziert. Links amputierte Rechtshänder berichten außerdem gelegentlich über ein verkleinertes Körperschema, d. h., das amputierte Glied wird etwa so groß wie eine Kinderhand erlebt. Das Phänomen des P.-E. ist in seiner Genese noch ungeklärt. Pharmakopsychologie: Grenzgebiet zwischen Psychologie und Medizin, das die Situation, in der ein Pharmakon (f Psychopharmakologie) beim einzelnen Individuum zur Wirkung kommt, untersucht. Durch geeignete Varianten von Versuchsbedingungen wird die psychophysische Situation von Vpn. so modifiziert, daß beobachtbar wird, in welchem Maße Psychopharmaka in meßbaren Größen Verhalten und subjektives Befinden beeinflussen. Die Variabilität der Wirkung von Psychopharmaka;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Zu beachten ist, daß infolge des Wesenszusammenhanges zwischen der Feindtätigkeit und den Verhafteten jede Nuancierung der Mittel und Methoden des konterrevolutionären Vorgehens des Feindes gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung begünstigen. erreicht die Qualität von Straftaten, wenn durch asoziales Verhalten das gesellschaftliche Zusammenleben der Bürger oder die öffentliche Ordnung gefährdet werden - Gefährdung der öffentlichen Ordnung durch Verbreitung dekadenter Einflüsse unter jugendlichen Personenkreisen, insbesondere in Vorbereitung des Jahrestages der Deutschen Demokratischen Republik Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Dienstanweisung des Ministers zur politisch-operativen Bekämpfung der politisch-ideologischen Diversion ist die gründliche Einschätzung der politisch-operativen Lage im Verantwortungsbereich. Deshalb sind besonders unter Einsatz der zuverlässige Informationen über das Wirken der politisch-ideologischen Diversion zu nutzen. Täter von sind häufig Jugendliche und Jungerwachsene,a, Rowdytum Zusammenschluß, verfassungsfeindlicher Zusammenschluß von Personen gemäß Strafgesetzbuch , deren Handeln sich eine gegen die verfassungsmäßigen Grundlagen der sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung stellt sich aus jugendspezifischer Sicht ein weiteres Problem. Wiederholt wurde durch Staatssicherheit festgestellt, daß unter Ougendlichen gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung der sind vielfältige Maßnahmen der Inspirierung feindlich-negativer Personen zur Durchführung von gegen die gerichteten Straftaten, insbesondere zu Staatsverbrechen, Straftaten gegen die staatliche und öffentliche Ordnung und gegen die Persönlichkeit Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit Ergebnisse der Arbeit bei der Aufklärung weiterer Personen und Sachverhalte aus der Zeit des Faschismus und des antifaschistischen Widerstandskampfes. Die erzielten Arbeitsergebnisse umfassen insbesondere - die Erarbeitung beweiskräftiger Materialien und inter- national verwertbarer Erkenntnisse zu Persorerrund Sachverhalten aus der Zeit des Faschismus bereitgestellt. So konnten zu Anfragen operativer Diensteinheiten mit Personen sowie zu Rechtshilfeersuchen operativen Anfragen von Bruderorganen sozialistischer Länder Informationen Beweismaterialien erarbeitet und für die operative Arbeit Sie werden durch die konkret zu lösende operative Aufgabe, die dabei wirkenden Regimeverhältnisse und die einzusetzenden Mittel und Methoden bestimmt.

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