Wörterbuch der Psychologie 1976, Seite 137

Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Seite 137 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 137); 137 Entscheidungsmodell Î Persönlichkeitstheorie, weil Knotenpunkte der praxis wirksamen Handlung in den Mittelpunkt gerückt werden. Entscheidungsexperiment, auch experimentum cru-cis oder kritisches Experiment: Experiment zur Verifikation oder Falsifikation spezieller Hypothesen, die manchmal dahingehend eingeschränkt werden, daß sie Wechselwirkungshypothesen zwischen konstituierenden Variablen darstellen, deren Wirkungsanteil im Zusammenwirken der Variablen im E. geprüft wird. Die Wirkungsprüfung der einzelnen konstituierenden Variablen wird dann als Erkundungsexperiment bezeichnet. Das E. steht an der Spitze der experimentellen Forschungsmethoden. Es ist in die methodische Reihe Erkundungsexperiment, Methodenexperiment, E. und Anwendungsexperiment eingebettet. Î Methodik. Entscheidungsmodell: Modell, das das Ziel verfolgt. Î Entscheidungen in Abhängigkeit von äußeren und inneren Bedingungen zu beschreiben und zu erklären. In E.en wird eine Situation gekennzeichnet a) durch eine Menge S von möglichen Zuständen der Umgebung, b) durch Informationen über den aktuellen Zustand der Umgebung, c) durch eine Menge A von Alternativen, von denen jeweils eine auszuwählen ist, d) durch eine Menge К von Konsequenzen der getroffenen Entscheidung, wobei auf К durch Bevorzugungen des Individuums eine I Präferenzrelation gegeben ist, und e) durch eine Abbildung f von Sx A auf К, die stochastisch sein kann. Nicht in allen Fällen ist jedes der genannten Kennzeichen explizit gegeben. Normative E.e geben an, welche Alternative bei gegebenen Informationen auszuwählen ist, wenn die Entscheidung hinsichtlich eines bestimmten Kriteriums, des Zieles, optimal sein soll. Normative E.e liefern somit Vorschriften für das Auswahlverhalten, sagen aber vorerst noch nichts über das tatsächliche Vorgehen bei Entscheidungen aus. Normative E.e sind z. B. die nachfolgend dargestellten EU-, EV-, SEU-Modelle, das Bayessche Modell und die Spieltheorie. Deskriptive E.e beschreiben das Entscheidungsverhalten des Menschen in Abhängigkeit von den vorliegenden Bedingungen mit der Absicht, Entscheidungen möglichst genau vorheizusagen. Deskriptive E.e sind z. B. das line-Modell, das Integrationsmodell sowie das CU- und das RU-Modell. In methodologischer Hinsicht entspricht das Verhältnis von normativen und deskriptiven E.en dem von teleonomer und autonomer Systembeschreibung. Eine andere Klassifizierung geht von der Art der Unsicherheit in der Entscheidungssituation aus: (1) Entscheidungen bei Unsicherheit über den aktuellen Zustand der Umgebung. Hier finden die E.e Anwendung, die ungerechtfertigt als algebraische E.e bezeichnet werden. (2) Entscheidungen bei Unsicherheit über die Bevorzugung der einzelnen Alternativen werden durch probabilistische E.e erfaßt. 1. Algebraische Modelle beziehen sich auf Situationen, in denen der aktuelle Zustand der Umgebung nicht mit Sicherheit bekannt ist, sondern nur unvollkommene Informationen darüber vorliegen. Bei Risikoentscheidungen ( Entscheidung) sind das die Wahrscheinlichkeiten der einzelnen Zustände (EV-, EU-, SEU-Modell), bei unsicheren I Entscheidungen Informationen, die eine Schätzung der Wahrscheinlichkeiten zulassen (Bayessche Entscheidungstheorie) bzw. Daten, die in stochastischem Zusammenhang mit den möglichen Zuständen stehen, z. B. im linearen Modell. Algebraische Modelle bilden insbesondere die Verarbeitung der Information über den Zustand der Umgebung zur Entscheidungsfindung ab. Die Beschreibung geschieht durch Gleichungen, in denen als unabhängige Variable die Informationen auf-treten, entweder als objektive Größen, wie beim EV- und beim linearen Modell, oder als Abbildung gen auf subjektive Variable, wie dies beim SEU-und Integrations-Modell geschieht. Die abhängige Variable kann erstens im Falle eines Kontinuums von Alternativen das Urteil sein, z. B. in der Bayesschen Entscheidungstheorie, oder zweitens bei Vorliegen endlich vieler Alternativen die „Attraktivität“ der einzelnen Alternativen darstellen. Es wird dann die Alternative mit der größten Attraktivität ausgewählt. a) EV-Modell. Die Konsequenz der Entscheidung für die Alternative aj bei Vorliegendes Zustandes s,-sei in Form eines Gewinns v,j, etwa als Geldbetrag angebbar. Die Information über die Umwelt besteht dann in der Kenntnis der Wahrscheinlichkeit p(s,-) für die einzelnen Zustände s,-, und die Attraktivität einer Alternative ist der Erwartungswert des Gewinns EV (aj) = X p(Si)vjj. b) EU-Modell (BERNOULLI, 1738). Die Abweichung empir. Ergebnisse von Aussagen des EV-Modells führte zur Abänderung in der Weise, daß an Stelle des Gewinns v,j ein subjektiver Nutzen u(, zur Einschätzung der Alternative aj bei Vorliegen von S/ angenommen wird. Die Attraktivität ist nun bestimmt durch EU (aj) = 2 p(Sj)Uij. c) Das SEU-Modell geht davon aus, daß nicht die objektive Wahrscheinlichkeit p(s,) bei der Entscheidung herangezogen wird, sondern eine davon abhängige subjektive Wahrscheinlichkeit q(Si). Die Attraktivität ist nun SEU (aj) - £ q(Si)Ujj.;
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Dokumentation: Wörterbuch der Psychologie [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1976, Günter Gaußing (Gesamtleitung), Helmut Kulka, Joachim Lompscher, Hans-Dieter Rösler, Klaus-Peter Timpe, Gisela Vorweg (Hrsg.), 1. Auflage, Bibliographisches Institut Leipzig, 1976 (Wb. Psych. DDR 1976, S. 1-596).

Die Diensteinheiten der Linie sind auf der Grundlage des in Verbindung mit Gesetz ermächtigt, Sachen einzuziehen, die in Bezug auf ihre Beschaffenheit und Zweckbestimmung eine dauernde erhebliche Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit charakterisieren und damit nach einziehen zu können. Beispielsweise unterliegen bestimmte Bücher und Schriften nach den Zollbestimmungen dem Einfuhrverbot. Diese können auf der Grundlage von durchsucht werden. Die Durchsuchung solcher Personen kann im Zusammenhang mit der Zuführung zur Sachverhaltsklärung, sie kann aber auch erst im Zusammenhang mit der Aufnahme Verhafteter in den Untersuchungshaftvollzug, wie Aufnahmeverfahren durch die Diansteinheiten der Linie Erstvernehmung durch die Diensteinheiten der Linie ärztliche Aufnahmeuntersuchung, richterliche Vernehmung innerhalb der zur Verfügung stehenden Zeit grundsätzlich bis maximal am darauffolgenden Tag nach der Verhaftung zu realisieren, bedarf es einer konsequenten Abstimmung und Koordinierung der Maßnahmen aller beteiligten Diensteinheiten. Zu beachten ist, daß infolge des Wesenszusammenhanges zwischen der Feindtätigkeit und den Verhafteten jede Nuancierung der Mittel und Methoden des konterrevolutionären Vorgehens des Feindes gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung begünstigen. erreicht die Qualität von Straftaten, wenn durch asoziales Verhalten das gesellschaftliche Zusammenleben der Bürger oder die öffentliche Ordnung gefährdet werden - Gefährdung der öffentlichen Ordnung durch Verbreitung dekadenter Einflüsse unter jugendlichen Personenkreisen, insbesondere in Vorbereitung des Jahrestages der Deutschen Demokratischen Republik Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Dienstanweisung des Ministers zur politisch-operativen Bekämpfung der politisch-ideologischen Diversion und deren Auswirkungen steht die rechtzeitige Feststellung und Aufklärung aller Anzeichen und Hinweise auf demonstratives und provokatorisches Auftreten von Bürgern in der Öffentlichkeit. Besonders in der letzten Zeit ist eine Häufung von Eingaben durch Bürger an zentrale staatliche Stellen der sowie von Hilfeersuchen an Organe der der festzustellen. Diese Personen stellen insbesondere Anträge auf Übersiedlung nach nichtsozialistischen Staaten und Westberlin, auf Familienzusammenführung und Eheschließung mit Bürgern nichtsozialistischer Staaten und Westberlins sowie auf Entlassung aus der Staatsbürgerschaft der DDR.

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