Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1957, Seite 764

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 12. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1957, Seite 764 (NW ZK SED DDR 1957, S. 764); 764 Aus der Praxis der Parteiarbeit Besonders gut könnten hier die Agit-Prop-Truppen mit konkreten Tatsachen und Zahlen aus den Archiven ihrer Betriebe z. B. solche Fragen künstlerisch gestalten: Welche Rolle der IG-Farben-Konzern bei der Vorbereitung und Durchführung der letzten zwei Weltkriege gespielt hat, wie die Monopolisten besonders vor und während des letzten Krieges an der Herstellung von chemischen Kampfstoffen Milliarden verdient und dabei in den Gaskammern der SS-Banditen viele Millionen Menschen vernichtet haben. Weil es in unseren Betrieben noch immer Menschen gibt, die nach Westdeutschland oder Westberlin fahren und sich dort ein paar Groschen IG-Rente abholen, deshalb sollte die Agit-Prop-Truppe des Betriebes eine Szene erarbeiten, die aufzeigt, woher das Geld stammt und wieviel Blut und Schweiß an diesen Schmiergeldern klebt. Herauskommen muß auf alle Fälle: Wer vom Monopolisten frißt, erstickt daran! Es gilt also u. a., die wertvollen Materialien der Archive in den Betrieben auszuwerten und damit politisch und künstlerisch zu arbeiten. Hierbei sollten die Parteileitungen der Betriebe den Freunden der Kulturgruppen, besonders aber den Agit-Prop-Truppen, helfen und sie mit in die Propaganda und Agitation einbeziehen. Deshalb müssen sich die Parteileitungen der Betriebe besonders um den Inhalt der Programme der Gruppen kümmern und in persönlichen Aussprachen den Freunden helfen, die richtigen Argumente überzeugend herauszuarbeiten. Wir sind der Meinung, daß viele Parteileitungen die Kulturgruppen noch nicht als Verbündete im Kampfe um die Bewußtseinsbildung unserer Menschen erkannt und sie darum auch nur mangelhaft mit einbezogen haben. Eine richtige und wirksame Agitation im Betrieb muß vielfältig sein. Sie kann es aber nicht sein, wenn die Agit-Prop-Truppen sich selbst überlassen sind, recht und schlecht arbeiten, bei politischen Höhepunkten zwar aktiver auf treten, aber nachher wieder einschlaf en oder zum seichten Kabarett absinken. Damit im Zusammenhang stehen auch die Fragen der Auftrittsformen und -möglichkeiten. Bisher ist es noch so, daß die überwiegende Mehrzahl der Gruppen nur in Sälen oder im Freien auf vorbereiteten Bühnen auftritt. Es ist noch nicht zur Gewohnheit geworden, daß besonders die Agit-Prop-Truppen auf Straßen, Plätzen, in Arbeitersiedlungen, vor den Bahnhöfen, vor Werktoren usw. auf treten und die Menschen mit ihren Programmen auf rütteln. Als wir solche Forderungen an die Gruppen stellten, wurden wir mit der Nase auf unsere eigene schlechte politische Arbeit in den Gruppen gestoßen. Es zeigte sich nämlich, daß die Gruppen durchaus bereit und in der Lage sind, bei vorher organisierten Veranstaltungen aufzutreten. (Das Kabarett vom VEB Hydrierwerk Rodleben zeigt sich z. B. im Lichtspielhaus Roßlau vor Filmveranstaltungen, und das Jugendkabarett des VEB Elektrochemisches Kombinat Bitterfeld geht zusammen mit dem Landfilm in die Dörfer.) Sobald jedoch vorgeschlagen wird, auch auf Straßen und Plätzen aufzutreten, also zu den Menschen selbst zu gehen, gibt es vielerlei Ausreden, angefangen von dem Programm, das sich dazu angeblich nicht eigne, bis zu „ästhetischen Gründen.“ Der Hauptgrund ist jedoch, daß vielen Freunden noch der Mut zum offenen Auftreten fehlt. Das. aber ist ein Zeichen unserer noch ungenügenden ideologischen Aufklärung und Erziehung in den Gruppen. Wir haben es noch nicht verstanden, allen Mitgliedern völlig klarzumachen, daß unser Weg, der Weg der Deutschen Demokratischen Republik, der einzig richtige ist, daß der Aufbau des Sozialismus in ganz Deutschland geschichtlich notwendig ist, daß es um Tod oder Leben der Nation geht. Diese Überzeugungsarbeit in den Gruppen wird auch von den Parteileitungen vieler;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 12. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1957, Seite 764 (NW ZK SED DDR 1957, S. 764) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 12. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1957, Seite 764 (NW ZK SED DDR 1957, S. 764)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 12. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1957, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1957 (NW ZK SED DDR 1957, S. 1-1552). Die Zeitschrift Neuer Weg im 12. Jahrgang 1957 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1957 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1957 auf Seite 1552. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 12. Jahrgang 1957 (NW ZK SED DDR 1957, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1957, S. 1-1552).

Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen. Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtSozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Spitzengeheimnisträger in staatlichen und bewaffneten Organen, in der Volkswirtschaft, in Forschungseinrichtungen einschließlich Universitäten und Hochschulen; Einschätzung der Wirksamkeit der politisch-operativen Aufklärung, Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der GMS. :, Ausgehend davon, daß; die überwiegende Mehrzahl der mit Delikten des unge- !i setzlichen Verlassens und des staatsfeindlichen schenhande angefallenen Bürger intensive Kon- takte und ein großer Teil Verbindungen zu Personen unterhielten, die ausgeschleust und ausgewiesen wurden legal in das nichtsozialistische Ausland bestünden. Diese Haltungen führten bei einer Reihe der untersuchten Bürger mit zur spätereri Herausbildung und Verfestigung einer feindlich-negativen Einstellung zu den verfassungsmäßigen Grundlagen der sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung der angegriffen werden bzw, gegen sie aufgewiegelt wird. Diese ind konkret, detailliert und unverwechselbar zu bezeichnen und zum Gegenstand dee Beweisführungsprozesses zu machen. Im Zusammenhang mit der Bestimmung der Zielstellung sind solche Fragen zu beantworten wie:. Welches Ziel wird mit der jeweiligen Vernehmung verfolgt?. Wie ordnet sich die Vernehmung in die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlungen begehen können, Gleichzeitig haben die Diensteinheiten der Linie als politisch-operative Diensteinheiten ihren spezifischen Beitrag im Prozeß der Arbeit Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, zielgerichteten Aufdeckung und Bekämpfung subversiver Angriffe des Gegners zu leisten. Aus diesen grundsätzlichen Aufgabenstellungen ergeben sich hohe Anforderungen an die Planung bereits der Erstvernehmung und jeder weiteren Vernehmung bis zur Erzielung eines umfassenden Geständnisses sowie an die Plandisziplin des Untersuchungsführers bei der Durchführung der einzelnen Vernehmung.

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