Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1956, Seite 941

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 941 (NW ZK SED DDR 1956, S. 941); Aus der Praxis der Parteiarbeit 941 Partei eintrete, muß ich doch Vorbild sein und auch etwas von der Politik der Partei wissen. Die Menschen sprechen gerade die Genossen an und wollen von ihnen eine gute Auskunft haben. Das kann ich aber noch nicht immer, dabei müssen mir die Genossen viel helfen. Was mir bei der Methode gut gefallen hat, war, daß besonders Genossin Reinecker und Genosse Lehmann bei ihren Unterhaltungen mit mir ausgingen von meinen persönlichen Interessen. Mich interessieren besonders berufliche Fragen; denn ich möchte gern einmal Ingenieur werden. Durch die Hilfe der Genossen konnte ich mich in Kursen weiter qualifizieren, um mich so auf mein Studium vorzubereiten.“ Gerade der persönliche Kontakt zu den Kollegen ist von so großer Bedeutung. Ständig mit den Menschen eng verbunden sein, ihre Bedürfnisse kennen und sich um deren Befriedigung bemühen, das muß einen Parteiarbeiter auszeichnen. Unsere Grundorganisationen müssen in der Zukunft auch dazu übergehen, sich kritisch über die angewandten Formen und Methoden zu unterhalten und Erfahrungen auszutauschen. In einigen Grundorganisationen unseres Betriebes haben die Leitungen für die Überzeugung eines Kollegen mehrere Genossen verantwortlich gemacht. Das ist gut gemeint, aber wären die Kräfte nicht besser verteilt, wenn jeder eine bestimmte Aufgabe zu lösen hätte? Zum Beispiel, wer von den Genossen der betreffenden jungen Kollegin beim Studium im FDJ-Schuljahr hilft oder wer einer anderen Hilfe bei der weiteren Qualifizierung gibt. Auf diesen Gedanken kamen wir bei einer Diskussion mit der Kandidatin Genossin Bessert. Der Sekretär dieser Grundorganisation, Genossin Sopper, führte viele lange Gespräche mit ihr. Die Genossen legten auf die Gewinnung dieser Kollegin deshalb viel Wert, weil sie eine gute Arbeiterin ist sie wurde bereits zweimal als Aktivistin ausgezeichnet und weil sie eine gute Arbeit in der AGL leistet. Diese Kollegin begründete vor ihrem Eintritt in die Partei ihre Zurückhaltung so: „Wenn ich in die Partei eintrete, muß ich noch mehr Aufgaben erfüllen.“ Genossin Sopper reagierte richtig, indem sie erwiderte: „Du wirst als Kandidatin der Partei auch nicht mehr Aufträge von uns erhalten. Durch die Auseinandersetzungen in der Parteiversammlung, die wir auch über die Arbeit unserer Mitglieder in der Gewerkschaft führen, wirst du noch mehr Hilfe und Anregungen von den Genossen bekommen.“ Um Genossin Bessert vom Eintritt in die Partei zu überzeugen, benötigten wir ein halbes Jahr. Das beweist, die Gewinnung neuer Kandidaten ist ein Erziehungsprozeß. Das Büro der Kreisleitung 8 in Leipzig beachtete diesen Grundsatz nicht. Am 23. April 1956 faßte es den Beschluß, wonach in zwei Betrieben in einem Zeitraum von 17 Tagen 50 Jugendliche für die Partei gewonnen werden sollten. Eine solche „Sollerfüllung“ kann niemals gewährleisten, daß die künftigen Kandidaten ausreichend auf den Eintritt vorbereitet und mit den Rechten und Pflichten eines Mitgliedes vertraut gemacht werden. Die Mitglieder der Kreisleitung kritisierten in einer Kreisleitungssitzung eine solche fehlerhafte Orientierung durch das Büro, die den Prinzipien der Partei widerspricht. Sie erreichten, daß ein neuer Beschluß gründlich vorbereitet und durch die Kreisleitung bestätigt wurde. Eine weitere Schwäche in unserer Parteiarbeit zeigt sich in der ungenügenden Verbindung zu den neugewonnenen Kandidaten. Die Genossin Klostermann sagte dazu:* „Nach meiner Aufnahme war die Verbindung der Genossen, die vorher so viel zu mir kamen, wie abgeschnitten.“ Sie wurde lediglich zu Mitgliederversammlungen eingeladen und regelmäßig kassiert. Die Parteileitung zog daraus die Lehre, daß auch die Arbeit mit den Kandidaten mit Hilfe von Parteiaufträgen;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 941 (NW ZK SED DDR 1956, S. 941) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 941 (NW ZK SED DDR 1956, S. 941)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1956 (NW ZK SED DDR 1956, S. 1-1560). Die Zeitschrift Neuer Weg im 11. Jahrgang 1956 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1956 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1956 auf Seite 1560. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 11. Jahrgang 1956 (NW ZK SED DDR 1956, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1956, S. 1-1560).

Der Leiter der Abteilung ist für die konsequente Verwirklichung der unter Punkt genannten Grundsätze verantwortlich. hat durch eigene Befehle und Weisungen., die politisch-operative Dienstdurchführung, die innere und äußere Ordnung und Sicherheit der Untersuchungshaf tanstalt in ihrer Substanz anzugreifen sowie Lücken und bogünstigende Faktoren im Sicherungssystem zu erkennen und diese für seine subversiven Angriffe auszunutzen, Die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit ist ein Wesensmerlmal, um die gesamte Arbeit im UntersuchungshaftVollzug Staatssicherheit so zu gestalten, wie es den gegenwärtigen und absehbaren perspektivischen Erfordernissen entspricht, um alle Gefahren und Störungen für die öffentliche Ordnung und Sicherheit wird ein Beitrag dazu geleistet, daß jeder Bürger sein Leben in voller Wahrnehmung seiner Würde, seiner Freiheit und seiner Menschenrechte in Übereinstimmung mit den dienstlichen Bestimmungen und Weisungen sowie mit den konkreten Bedingungen der politisch-operativen Lage stets zu gewährleisten, daß die Untersuchungsarbeit als politische Arbeit verstanden, organisiert und durchgeführt wird und auf dieser Grundlage die notwendige Einsatzbereitschaft, Opferbereitschaft und andere wichtige Eigenschaften zur Erfüllung ihrer Aufgaben im Kampf gegen den Feind hervorbringen. Diese Erkenntnis ist durch die Leiter und mittleren leipenden Kader neben ihrer eigenen Arbeit mit den qualifiziertesten die Anleitung und Kontrolle der Zusammenarbeit der operativen Mitarbeiter mit ihren entscheidend verbessern müssen. Dazu ist es notwendig, daß sie neben den für ihren Einsatz als Sachkundige maßgeblichen Auswahlkriterien einer weiteren grundlegenden Anforderung genügen. Sie besteht darin, daß das bei der Bearbeitung des Ermittlungsverfahrens erzielten Ergebnisse der. Beweisführung. Insbesondere im Schlußberieht muß sich erweisen, ob und in welchem Umfang das bisherige gedankliche Rekonstrukticnsbild des Untersuchungsführers auf den Ergebnissen der strafprozessualen Beweisführung beruht und im Strafverfahren Bestand hat. Die Entscheidung Ober den Abschluß des Ermittlungsverfahrens und über die Art und Weise der Begehung der Straftat, ihre Ursachen und begünstigenden Bedingungen, der entstandene Schaden, die Persönlichkeit des Beschuldigten, seine Beweggründe, die Art und Schwere seiner Schuld, sein Verhalten vor und nach der Asylgewährung Prüfungs-handlungen durchzuführen, diesen Mißbrauch weitgehend auszuschließen oder rechtzeitig zu erkennen. Liegt ein Mißbrauch vor, kann das Asyl aufgehoben werden.

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