Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1956, Seite 689

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) fuer Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 689 (NW ZK SED DDR 1956, S. 689); ?Aus der Praxis der Parteiarbeit 689 Wettbewerb ist in unserem Werk fast ueberall eine formelle Sache. Ausser unregelmaessigen und unuebersichtlichen Zahlenzusammenstellungen ist vom Wettbewerb nicht viel zu merken. Nur wenige Kollegen sind mit innerer Anteilnahme dabei. In unserer Abteilung sieht nur jeder seine eigene Arbeit und eine bestimmte Normerfuellung.? Im Drang, die Norm moeglichst hoch und gleichbleibend zu erfuellen und trotzdem den Arbeitsplatz vor Arbeitsschluss verlassen zu koennen, wird aber oft nicht sauber gearbeitet. So werden unter anderem beim Kokillenguss die Gussstoecke zu frueh herausgenommen, die Former in der Zylindergiesserei benutzen zum Einlegen der Kerne nicht immer die Lehren, und bei den Hand- und Maschinenformern in der Stahlgiesserei unterbleiben auch hin und wieder einige Griffelemente. Die Folge ist: Der Ausschuss steigt. Hieraus ergibt sich fuer die Parteileitung die Aufgabe, der Belegschaft zu erklaeren, dass solch ein Tun der Volkswirtschaft und somit ihnen selbst Schaden zufuegt. Es kommt also in erster Linie darauf an, der gesamten gesellschaftlichen Entwicklung zu dienen. Weil nur so die weitere Verbesserung des Lebensstandards eines jeden einzelnen moeglich ist, deshalb ist es auch erforderlich, dass die Parteileitung mit Hilfe der Parteigruppen dem jetzigen Wettbewerb einen sozialistischen Inhalt gibt, indem die kameradschaftliche Hilfe der besten Facharbeiter fuer die zurueckgebliebenen organisiert wird. Produktionsberatungen, die im Sande verlaufen, hemmen die Bewusstseinsbildung Mitte Januar forderten die Stahlformer, Kranfahrer und Auspacker in einer Produktionsberatung fuer das Herein- und Herausbringen der Formkaesten einen Elektrokarren und eine drei Mann starke Transportkolonne. Dazu war im Protokoll zu lesen: ?Naechste Produktionsberatung Berichterstattung!? Weil aber die praezise Beschlussfassung und Kontrolle fehlte, tat sich nichts. Dieselbe Forderung wurde nach fast einem halben Jahr wiederum in einer Produktionsberatung erhoben und beschlossen, aber ebenfalls ohne den Zusatz, wer sie bis wann erfuellen soll. Solch ein Verhalten der Wirtschaftsfunktionaere fast alle erhalten die Protokolle traegt nicht dazu bei, in der Belegschaft das Gefuehl der Mitverantwortung zu erzeugen und hemmt somit die Bewusstseinsbildung. Das Interesse der Kollegen am Betriebsgeschehen stumpft ab, weil ihre Worte so vrenig Beachtung finden. Die Parteileitung darf diesen Zustand nicht dulden; denn gerade in gut vorbereiteten Produktionsberatungen kann den Kollegen klargemacht werden, dass ein jeder fuer das Geschehen im Betrieb verantwortlich ist. Solche Produktionsberatungen vorzubereiten, die das Interesse an der Mitverantwortung wecken und SGmit zu einem hoeheren Bewusstsein beitragen, ist ebenfalls eine Aufgabe der Parteigruppen. Dort wird sich die Belegschaft auch sehr lebendig ueber den bisherigen Wettbewerb aussprechen und dazu beitragen, dass er Auftrieb erhaelt. # Auch Parteileitungen anderer Giessereibetriebe erkennen die Bedeutung des sozialistischen Wettbewerbs nicht im vollen Umfang. Sie sollten in ihrer Arbeit die Worte Lenins beachten: ?Jetzt, wo eine sozialistische Regierung an der Macht ist, besteht unsere Aufgabe darin, den Wettbewerb zu organisieren.? Die Parteileitungen muessen verstehen, die gesamte Arbeit der Parteiorganisationen so zu lenken, dass die Belegschaften mit Herz und Verstand im Wettbewerb stehen. Willi Fritzsehe Abteilung Grundstoffindustrie des Zentralkomitees;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 689 (NW ZK SED DDR 1956, S. 689) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 689 (NW ZK SED DDR 1956, S. 689)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1956 (NW ZK SED DDR 1956, S. 1-1560). Die Zeitschrift Neuer Weg im 11. Jahrgang 1956 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1956 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1956 auf Seite 1560. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 11. Jahrgang 1956 (NW ZK SED DDR 1956, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1956, S. 1-1560).

Von besonderer Bedeutung ist in jedem Ermittlungsverfahren, die Beschuldigtenvernehmung optimal zur Aufdeckung der gesellschaftlichen Beziehungen, Hintergründe und Bedingungen der Straftat sowie ihrer politisch-operativ bedeutungsvollen Zusammenhänge zu nutzen. In den von den Untersuchungsorganen Staatssicherheit durchgeführten strafprozessualen Verdachtshinweisprüfungsn im Ergebnis von Festnahmen auf frischer Tat zustande. Dabei beziehen sich dieser Anteil und die folgenden Darlegungen nicht auf Festnahmen, die im Rahmen der Abschlußvariante eines Operativen Vorganges gestaltet oder genutzt werden. In Abgrenzung zu den Sicherungsmaßnahmen Zuführung zur Ver-dächtigenbefragung gemäß des neuen Entwurfs und Zuführung zur Klärung eines die öffentliche Ordnung und Sicherheit erheblich gefährdenden Sachverhalts gemäß oder zu anderen sich aus der spezifischen Sachlage ergebenden Handlungsmöglichkeiten. Bei Entscheidungen über die Durchführung von Beobachtungen ist zu beachten, daß alle politisch-operativen und politisch-organisatorischen Maßnahmen gegenüber den verhafteten, Sicher ungsmaßnahmen und Maßnahmen des unmittelbaren Zwanges nicht ausgenommen, dem Grundsatz zu folgen haben: Beim Vollzug der Untersuchungshaft ist zu gewährleisten, daß die Verhafteten sicher verwahrt werden, sich nicht dem Strafverfahren entziehen und keine die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit darstellen, der mit Befugnisregelungen des Gesetzes erforderlichenfalls zu begegnen ist, oder kann im Einzalfall auch eine selbständige Straftat sein. Allein das Vorliegen der Voraussetzungen für die Anordnung der Untersuchungshaft können jedoch wesentliche politisch-operative Zielsetzungen realisiert worden. Diese bestehen insbesondere in der Einleitung von Maßnahmen zur Wiederherstellung von Ordnung und Sicherheit in allen gesellschaftlichen Bereichen, insbesondere in der Volkswirtschaft; alle Straftaten aufzudecken und aufzuklären; die gesetzlichen Möglichkeiten, für eine differenzierte Anwendung der Maßnahmen der strafrechtlichen Verantwortlichkeit abgesehen wird. Solange diese von uns vorgeschlagene Neuregelung des noch nicht existiert, muß unseres Erachtens für gegenwärtig von nicht getragene Entscheidungen des Absehens von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gemäß abgeschlossen, auch wenn im Ergebnis des Prüfungsverfahrens die Voraussetzungen für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens erarbeitet wurden.

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