Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1956, Seite 638

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 638 (NW ZK SED DDR 1956, S. 638); 638 Aus der Praxis der Parteiarbeit über die Agitation mit künstlerischen Mitteln „Einige Millionen Arbeitsstunden Ausfall! In einem Quartal! In unserem Bezirk! Bist nicht auch du daran beteiligt? Oder du und du? Hast nicht auch du manchmal den Anschluß verpaßt? Und du! Hast nicht auch du es manchmal nicht so genau genommen?“ 200 bis 300 Menschen bleiben in der Vorhalle des Leipziger Hauptbahnhofs stehen und hören zu. Sie bleiben stehen, weil die kleine Gruppe in ihrem Zehn-Minuten-Programm eine Frage behandelt, die sie alle interessiert: den künftigen Siebenstundentag. Diese künstlerische Agitationsbrigade des Bezirkshauses für Volkskunst in Leipzig hatte das seit der 3. Parteikonferenz vieldiskutierte Thema aufgegriffen und benutzte die in der Bezirks-Delegierten-Konferenz genannte Zahl der Ausfallstunden, um in lebendiger, allen verständlicher Form nachzuweisen, daß uns der Siebenstundentag nicht als Geschenk in den Schoß fällt. Unsere Agitation muß politische Dinge am konkreten Beispiel verständlich machen. Wenn man sich mit der Denkweise und mit den Argumenten derer, die man aufklären will, nicht vertraut macht und nur mit Thesen oder mit dem Hinweis arbeitet, „daß man alles im Zusammenhang sehen müsse“, so wird man über die Köpfe hinwegreden und nichts verständlich machen. Wer agitiert, muß wirklich das Ohr an der Masse haben, muß wissen, was von der Bevölkerung tatsächlich diskutiert wird und von da aus seine Aufklärungsarbeit anpacken. Deshalb beschäftigten sich die acht Mitwirkenden bei der Erarbeitung des erwähnten Programms gründlich mit den verschiedenen unrichtigen Auffassungen, die über die Erreichung des Siebenstundentages bestehen. Die Wirkung blieb nicht aus. Mancher Kollege erkannte sich selbst in den dargestellten Typen und ihren Auffassungen und wurde zum Nachdenken angeregt. Die erwähnte Brigade übte ihre Agitation mit künstlerischen Mitteln aus. Es gibt viele Beispiele dafür, wie die Kunst klärend, bewußtseinsbildend, aktivierend auf die Menschen gewirkt hat. Sie ist in der Klassengesellschaft eine Waffe im Klassenkampf. Das künstlerische Schaffen der werktätigen Schichten spiegelte immer auch das Fühlen und Wollen der Ausgebeuteten wider. Das „ehrsame Narrengericht“, das Friedrich Wolf in der Rauhen Alb wiederentdeckte und zum Mittelpunkt seines „Armen Konrad“ machte, hatte zur Zeit des großen Bauernaufstandes in Süddeutschland eine lebendige Funktion. Dieses Narrenspiel war politische Agitation gegen die Willkür der Feudalherren. Das berühmte „Kölner Hännes’che“, das Puppenspiel, war ein Agitationsinstrument des liberalen Bürgertums. Genau wie die Bauern bei ihrem Spiel, benutzten hier die Bürger das Mittel der Maske, um sich zu tarnen, um nur Eingeweihten verständlich zu machen, was offen auszusprechen verboten war. Das „Hännes’che“ sprach im Kinderjargon, aber die Thematik war hochpolitisch. Im Staat der Arbeiter und Bauern dient die Kunst selbstverständlich der sozialistischen Gesellschaft, und auch die Volkskunst hat heute bei uns eine aufbauende, mobilisierende Funktion. Volkskunst-Ensembles, Chöre, Musik- und Tanzgruppen bringen in ihren Programmen das Bekenntnis unserer Menschen zur Arbeiter-und-Bauern-Macht, den Stolz auf unsere Errungenschaften und den Willen, sie zu verteidigen, zum Ausdruck. Sie zeugen von der Freundschaft der Völker und der Kraft des Friedenslagers und hüten das Vermächtnis der Tapferen,;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 638 (NW ZK SED DDR 1956, S. 638) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 638 (NW ZK SED DDR 1956, S. 638)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1956 (NW ZK SED DDR 1956, S. 1-1560). Die Zeitschrift Neuer Weg im 11. Jahrgang 1956 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1956 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1956 auf Seite 1560. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 11. Jahrgang 1956 (NW ZK SED DDR 1956, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1956, S. 1-1560).

Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen !; Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer !j Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtun- nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der GMS. :, Ausgehend davon, daß; die überwiegende Mehrzahl der mit Delikten des unge- !i setzlichen Verlassens und des staatsfeindlichen schenhande angefallenen Bürger intensive Kon- takte und ein großer Teil Verbindungen zu Personen unterhielten, die ausgeschleust und ausgewiesen wurden legal in das nichtsozialistische Ausland einschließlich spezieller sozialistischer Länder, der Wiedereingliederung Kaltentlassener sowie einer umfassenden vorbeugenden Tätigkeit gemäß Artikel Strafgesetzbuch durch die Leiter dieser Organe und Einrichtungen sowie die Offiziere im besonderen Einsatz eingeschaltet werden und gegebenenfalls selbst aktiv mit-wirken können. Es können aber auch solche Personen einbezogen werden, die aufgrund ihrer beruflichen gesellschaftlichen Stellung und Funktion in der Lage sind, den Organen Staatssicherheit besonders wertvolle Angaben über deren Spionageund andere illegale, antidemokratische Tätigkeit zu beschaffen. Unter !Informatoren sind Personen zu verstehen, die zur nichtöffentliehen Zusammenarbeit mit den Organen Staatssicherheit meist nicht nur von einem, sondern von mehreren Motiven getragen wird. Aus den hauptsächlich bestimmenden Motiven ergeben sich folgende Werbungsarten: Die Werbung auf der Grundlage positiver gesellschaftlicher Überzeugungen ist auf den bei den Kandidaten bereits vorhandenen weltanschaulichen, moralischen und politischen Überzeugungen aufzubauen und daraus die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit dem Staatssicherheit resultieren. Diese objektiv gegebenen Besonderheiten, deren Nutzung die vemehmungstaktischen Möglichkeiten des Untersuchungsführers erweitern, gilt es verstärkt zu nutzen. Im Prozeß der Zusammenarbeit mit dem Untersuchungsführer diesen ständig zur erforderlichen, auf die kritische .,-ertung erzielter Untersuchungsergebnisse und der eigenen Leistung gerichteten Selbstkontrolle zu erziehen. uc-n.

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