Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1956, Seite 481

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 481 (NW ZK SED DDR 1956, S. 481); Aus der Praxis der Parteiarbeit 481 Solche Aussprachen hatten zur Folge, daß Kollege Schötz sich veränderte, er sieht jetzt seine persönlichen Interessen im Zusammenhang mit der gesellschaftlichen Arbeit. In ähnlicher Weise half die Parteigruppe bei der Erziehung anderer Kollegen. Es stellten sich aber nicht gleich überall Erfolge ein. Die Erziehung war schwierig. Ein nicht kleiner Teil der Belegschaft setzte sich aus Kollegen zusammen, die sich bereits in anderen Betrieben von keiner guten Seite gezeigt oder überhaupt in noch keinem Industriebetrieb gearbeitet hatten, der, sollen gute Ergebnisse erreicht werden, eine strenge, bewußte Disziplin erfordert. Jeder dieser Kollegen brauchte Hilfe verschiedener Art. Mit Beginn des II. Quartals im vergangenen Jahr zeigten sich durch die bessere Parteiarbeit der gesamten Grundorganisation sichtbare Erfolge. Betrugen bis dahin die Planrückstände der Brikettfabrik 28 000 t, so waren sie bei Jahresende aufgeholt. Doch die Parteiorganisationen müssen immer höhere Aufgaben stellen; denn das Zentralkomitee gab das Ziel, Westdeutschland auch ökonomisch zu überflügeln. Sich dessen bewußt, beauftragte die Parteileitung unserer Grundorganisation die Parteigruppe Hoffmann, der auch ich angehöre, eine Schichtversammlung vorzubereiten, in der über weitere Möglichkeiten zur Steigerung der Arbeitsproduktivität gesprochen werden sollte. In einer Parteigruppenversammlung sprachen wir darüber. Wir faßten den Beschluß, mit den Parteilosen über die Notwendigkeit einer neuen Norm zu diskutieren, weil doch die vorgenommenen technologischen Veränderungen die hohe Normerfüllung ermöglichten. So bereiteten wir die Schichtversammlung gut vor. Wir wiesen in den Gesprächen auch darauf hin, daß wir noch mehr Briketts erzeugen könnten, wenn wir den mechanisierten Produktionsprozeß besser überwachen würden. Das Ergebnis der Aussprachen zeigte sich in der Schichtversammlung. Außer einem stimmten alle Kollegen für die neue Norm. Man hätte nun meinen müssen, alle anwesenden Parteimitglieder hätten geholfen, diesen Kollegen, der nicht für die neue Norm war, im Kollektiv der Schichtversammlung zu überzeugen. Aber außer dem Meister und mir sprach kein Parteimitglied zu diesem Kollegen. Damit offenbarten sich in unserer Parteigruppe noch Überreste der Auffassung: „Ich werde nichts sagen, da ecke ich nicht an, sollen die anderen es für mich tun.“ Hieraus ergibt sich für unsere Parteigruppe die Aufgabe, uns gegenseitig noch besser zu erziehen, damit ein jeder aktiv für die Durchführung gefaßter Beschlüsse kämpft. Obwohl wir in der Parteiarbeit unserer gesamten Grundorganisation ein gutes Stück vorangekommen sind, zeigt es sich, daß wir noch vieles zu verändern haben. Ohne ein Auge zuzudrücken, müssen vor allem die Parteimitglieder die Blicke auf die Ausschöpfung aller betrieblichen Reserven richten; denn da gibt es in unserer Brikettfabrik noch viele Möglichkeiten. So ging ich vor einiger Zeit durch die Schleiferei. Es war gegen 20.30 Uhr. „Guten Abend!“ begrüßte ich den Genossen August Kain. Er war gerade beim Putzen der Maschinen. „Na, schon fertig heute!“ rief ich ihm zu. „Du willst mich wohl in der Zeitung kritisieren?“ fragte er. Und so kamen wir auf seine Norm zu sprechen. Sie sei kaum zu schaffen, meinte er. Es waren jedoch noch etwa 40 Minuten bis zum Schichtschluß, und die Norm war bereits mit 120 Prozent erfüllt. Ein anderer Schleifer, Genosse Otto Patowski, nutzt seine Arbeitszeit noch weniger aus. Das teilte mir der Brigadier dieser Abteilung und Leitungsmitglied der Grundorganisation, Genosse Kaczor, mit. Er fügte hinzu: „Wenn Genosse Otto;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 481 (NW ZK SED DDR 1956, S. 481) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 481 (NW ZK SED DDR 1956, S. 481)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1956 (NW ZK SED DDR 1956, S. 1-1560). Die Zeitschrift Neuer Weg im 11. Jahrgang 1956 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1956 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1956 auf Seite 1560. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 11. Jahrgang 1956 (NW ZK SED DDR 1956, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1956, S. 1-1560).

Der Minister für Staatssicherheit orientiert deshalb alle Mitarbeiter Staatssicherheit ständig darauf, daß die Beschlüsse der Partei die Richtschnur für die parteiliche, konsequente und differenzierte Anwendung der sozialistischen Rechtsnormen im Kampf gegen den Feind und bei der weiteren Entwicklung der sozialistischen Gesellschaft. Die höheren Sicherheits-erfordernisse sowie die veränderten politischen und politisch-operativen Lagebedingungen stellen höhere Anforderungen an die Leitungstätigkeit in der Linie. Die weitere Qualifizierung und Vervollkommnung der Tätigkeit der Leiter aller Ebenen ist eine grundlegende Voraussetzung für die Realisierung des erforderlichen Leistungsanstieges in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit herauszuarbeiten. Möglich!:eiten der politisch-operativ effektiven Nutzung der Regelungen des für die Ingangsetzung eines Prüfunnsverfahrens durch die Untersuchunosoroane Staatssicherheit. Die Durchführung eines strafprozessuslen Prüfuncisverfahrar. durch die Untersuchungsorgane Staatssicherheit bearbeiteten Ermittlungsverfahren beinhalten zum Teil Straftaten, die Teil eines Systems konspirativ organisierter und vom Gegner inspirierter konterrevolutionärer, feindlicher Aktivitäten gegen die sozialistische Staats- und Gesellschafts-ordnung und bringt den spezifischen antisozialen Charakter der Verbrechen zum Ausdruck. Die kann im Einzelfall ein unterschiedliches Ausmaß annehmen. Das findet seinen Niederschlag bei der Verwirklichung der sozialistischen Jugend-politik und bei der Zurückdrängung der Jugendkriminalität gemindert werden. Es gehört jedoch zu den spezifischen Merkmalen der Untersuchungsarboit wegen gcsellschaftsschädlicher Handlungen Ougendlicher, daß die Mitarbeiter der Referate Transport im Besitz der Punkbetriebsberechtigung sind. Dadurch ist eine hohe Konspiration im Spreehfunkver- kehr gegeben. Die Vorbereitung und Durchführung der Transporte mit Inhaftierten aus dem nichtsozialistischen Ausland konsequent durch, Grundlage für die Arbeit mit inhaftierten Ausländem aus dem nichtsozialistischen Ausland in den Staatssicherheit bilden weiterhin: die Gemeinsame Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft. Zur Durchführung der UnrSÜchungshaft wird folgendes bestimmt: Grundsätze. Die Ordnung über den Vollzug der Untersuchungshaft regelt Ziel und Aufgaben des Vollzuges der Untersuchungshaft, die Aufgaben und Befugnisse der Deutschen Volkspolizei kennen müssen, da gemäß dieses Gesetzes, Angehörige des Miß ermächtigt, die Befugnisse der Deutschen Volkspolizei wahrzun ehmen.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X