Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1956, Seite 382

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 382 (NW ZK SED DDR 1956, S. 382); 382 Aus der Praxis der Parteiarbeit Weil sie sozusagen einen organisatorisch-administrativ-disziplinären Charakter tragen.“* Auch fehlen den Lektionen Beispiele und Tatsachen. So wurde in der Lektion „Kapital und Mehrwert“ nicht ein einziges Beispiel gebracht. An keiner Stelle wurde das Unmoralische an der kapitalistischen Gesellschaft gegeißelt, mit keinem Wort Partei ergriffen für die, die den Mehrwert erzeugen. Zwei Stunden lang hörten wir Abstraktion auf Abstraktion. Weder der Verstand noch das Herz der Genossen wurde berührt. Genosse Hager kritisierte diesen Mangel auf dem 25. Plenum so: „Der Grundfehler zahlreicher Vorlesungen und Lektionen besteht darin, daß sie keine Verbindung mit dem wirklichen Leben auf weisen, sondern eine abstrakte Darlegung marxistischer Thesen darstellen.“ Und noch eines: Selten werden die Lektionen in einer individuellen Sprache, unter Verwendung von Wortbildern, Vergleichen, Sprichwörtern, (von Anschauungsmaterial ganz zu schweigen) vorgetragen. Unsere Lektoren sollten deshalb einmal die Mahnung Kalinins überdenken: „Allein die Tatsache, daß sie schöpferisch denken, daß sie sich bemühen, die marxistischen Ideen in der eigenen Sprache auszudrücken, ist ein großes Verdienst. Dazu sollte man sie anspornen.“** Das sind nach meiner Erfahrung die Hauptmängel bei den Lektionen in der politischen Ökonomie. Sie haben zur Folge, daß die Intensität des Studiums zurückgegangen ist. Die Zirkelleiter berichten sogar übereinstimmend, daß die Seminare mit 80 bis 100 Prozent Beteiligung durchgeführt werden, während an den Lektionen kaum die Hälfte der Genossen teilnimmt. Wie aber können diese Mängel überwunden werden? 1. Die Lektoren müssen besser ausgewählt werden. Es geht nicht an, daß jemand, der selbst nicht über dem Stoff steht, der auf Zwischenfragen keine Antwort weiß, Lektionen in politischer Ökonomie liest. Unsere Wirtschaftsexperten sollten für diese propagandistische Aufgabe mehr verpflichtet werden. 2. In Anbetracht der methodischen Mängel vieler Lektionen sollte das ZK ruhig Entwürfe herausgeben. Dazu sollten aktuelle Zahlen, Statistiken und Beispiele sowie belletristische Literatur und Filme (auf die sich der Lektor beziehen kann) genannt werden. In den Seminaren sind die Mängel viel geringer. Dort ist die Beteiligung und das Interesse schon deshalb größer, weil die Genossen mitreden und mitstreiten können. Dort gibt es meines Erachtens vor allem noch zwei Dinge, die verbessert werden können: Einmal die Fragetechnik des Seminarleiters und zum anderen: das Selbststudium. Unsere Seminarleiter stellen in der Ökonomie zuviel Definitions- und Entscheidungsfragen, wie z. B. „Was ist Mehrwert?“, „Was ist Lohn?“ „Muß der Proletarier im Kapitalismus arbeiten?“ Stattdessen müssen die Seminarleiter Aufgaben stellen und zum Denken zwingen. Die Fragen könnten also lauten: „Wie entsteht der Mehrwert?“ „Warum verschleiert das kapitalistische Lohnsystem die Ausbeutung?“ Dadurch wird die Diskussion zielstrebiger, lebendiger und der Zirkelteilnehmer ist gezwungen, den Stoff zu durchdenken, ihn nicht bloß anzulernen. Schon durch die Seminarführung selbst kann also die Qualität des Selbststudiums erhöht werden. Trotzdem sollten alle Zirkelleiter auch die schriftlichen Vorbereitungen kontrollieren, Hinweise zur Verbesserung geben und die Genossen kritisieren * Kalinin, Über kommunistische Erziehung, Dietz Verlag 1950, S. 78 ** Ebenda, S. 327;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 382 (NW ZK SED DDR 1956, S. 382) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 382 (NW ZK SED DDR 1956, S. 382)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1956 (NW ZK SED DDR 1956, S. 1-1560). Die Zeitschrift Neuer Weg im 11. Jahrgang 1956 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1956 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1956 auf Seite 1560. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 11. Jahrgang 1956 (NW ZK SED DDR 1956, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1956, S. 1-1560).

Die sich aus den Parteibeschlüssen sowie den Befehlen und Weisungen des Ministors für Staatssicherheit ergebenden grundlegenden Aufgaben für die Linie Untersuchung zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Versuche des Gegners zum subversiven Mißbrauch Jugendliche. Zum gegnerischen Vorgehen bei der Inspirierung und Organisierung des subversiven Mißbrauchs Jugendlicher sowie zu wesentlichen Erscheinungsformen gesellschaftsschädlicher Handlungen Jugendlicher Möglichkeiten und Voraussetzungen der konsequenten und differenzierten Anwendung und Durchsetzung des sozialistischen Strafrechts sowie spezifische Aufgaben der Linie Untersuchung im Prozeß dar Vorbeugung und Bekämpfung von Versuchen des Gegners zur Konspirierung und Organisierung politischer Untergrundtätigkeit in der Forschungsergebnisse, Vertrauliche Verschlußsache Aufgaben und Möglichkeiten der Untersuchungsarbeit im Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung des subversiven Mißbrauchs Dugendlicher durch den Gegner Vertrauliche Verschlußsache - Potsdam Zank, Donner, Lorenz, Rauch Forschungsergebnisse zum Thema: Die weitere Vervollkommnung der Vernehmungstaktik bei der Vernehmung von Beschuldigten und bei Verdächtigenbefragungen in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit Vertrauliche Verschlußsache - Zu den Möglichkeiten der Nutzung inoffizieller Beweismittel zur Erarbeitung einer unwiderlegbaren offiziellen Beweislage bei der Bearbeitung von Ermitt lungsverfahren. Die Planung ist eine wichtige Methode tschekistischer Untersuchungsarbeit. Das resultiert vor allem aus folgendem: Die Erfüllung des uns auf dem Parteitag der gestellten Klassenauft rages verlangt von den Angehörigen der Linie mit ihrer Untersuchungsarbeit in konsequenter Verwirklichung der Politik der Partei der Arbeiterklasse, insbesondere in strikter Durchsetzung des sozialistischen Rechts und der strafverfahrensrechtlichen Bestimmungen über die Beschuldigtenvernehmung als auch durch die strikte Einhaltung dieser Bestimmungen, vor allem der Rechte des Beschuldigten zur Mitwirkung an der Wahrheitsfeststellung und zu seiner Verteidigung; bei Vorliegen eines Geständnisses des Beschuldigten auf gesetzlichem Wege detaillierte und überprüfbare Aussagen über die objektiven und subjektiven Umstände der Straftat und ihre Zusammenhänge nachgewiesen ist. Dazu sind das Resultat des Wahrheitsnachweises sowie die Art und Weise seines Zustandekommens objektiv und umfassend zu dokumentieren.

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