Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1956, Seite 1559

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 1559 (NW ZK SED DDR 1956, S. 1559); Material fÿr Propagandisten und Agitatoren 1559 des finanziell ruinierten Khedive Ismail ausnutzend, dessen Aktien im Jahre 1875 durch einen Kredit des Hauses Rothschild erworben hatte. Weder der äußerst mißtrauische Khe* dive Mohamed Ali noch sein Nachfolger Abbas, noch die Briten hatten ursprünglich Interesse für den Kanal bekundet. Der Führer der Liberalen, Palmerston, ebenfalls britischer Premierminister, nannte das Kanal-projekt „den größten Schwindel des Jahrhunderts“, und pisraeli, Führer der Konservativen, bezeichnete es im Jahr 1857 als „ein ganz unnützes und absolut unausführbares Vorhaben“. England, das heute darauf besteht, den Kanal zu kontrollieren, leistete heftigen Widerstand gegen den Kanalbau seines französischen Rivalen, weil es dadurch sein Monopol in der Ostindienschiffahrt um das Kap der Guten Hoffnung bedroht sah, einen Weg, auf dem es sämtliche Häfen und Stutzpunkte militärisch beherrschte. Der Khedive Mohamed Said hatte die Aktien nur erworben, weil Ferdinand de Lesseps, ein französischer Vizekonsul, der sein Erzieher gewesen war, in seinem Namen einen großen Betrag gezeichnet hatte, ohne ihn zu fragen, und er es nicht wagte, sich dem französischen Diplomaten zu widersetzen. Die deutschen Unternehmer, die sich für den Kanalbau interessierten, wurden von den französischen Imperialisten systematisch ausgeschaltet.31a) Der eigentliche Kanalbau selbst erforderte nicht viel mehr als 200 Millionen Goldfran-ken, weniger als die Hälfte des Betrages, den die Eisenbahn Paris-Lyon gekostet hatte.32) Dies war nur möglich, weil die ägyptische Regierung nicht nur das Terrain kostenlos hergab, sondern auch zwangsweise vier Fünftel der äußerst billigen Arbeitskräfte zur Verfügung stellte, von denen nach Angaben Abdel Nassers nicht weniger als 120 000 vor Entkräftung oder an Pest und Cholera starben. Die imperialistische Presse hat diese Zahl als unglaubwürdig bezeichnet, weil gleichzeitig nur etwa 20 000 Arbeiter am Kanalbau beschäftigt gewesen seien, doch sie übersieht dabei, daß während der zehnjährigen Bauzeit (1859 1809) „alle vierzehn Tage 20 000 oder 25 000 Arbeiter durch neue Kräfte ersetzt werden mußten“.33) Wenn einmal eine der Karawanen ausblieb, die den Fellachen Wasser brachte, waren sie zum Tode des Verdurstens verur- 31a) Vgl. Georgi-Dufour, Urkunden zur Geschichte des Suezkanals, Leipzig 1913. 32) „L’Humanité“ vom 5. 8. 1956. 33) Dr. M. Aglan in der „Berliner Zeitung“ vorn 16. 8, 1956. 34) „L’Humanité“, a. a. О. 3ä) „Neues Deutschland“ vom 4, 9. 105G und Aglan, a. a. O. Sü) „Neues Deutschland“ vom 31. 7. 1950. 37) „Der Volkswirt“ vom 4. 8. 1956. 88) „Frankfurter Allgemeine“ vom 4. 8. 1856, teilt.34 *) Ägyptische Arbeitskräfte wurden etwa acht Jahre lang kostenlos für den Kanalbau zur Verfügung gestellt; in den letzten zwei Jahren wurden ihnen Löhne von 6 bis 8 Piastern gezahlt. Ferner steuerte Ägypten 15 Millionen Pfund zu den Gesamtkosten von 18 Millionen Pfund bei. Es mußte zusätzlich zu seinen eigenen Anteilen die Anteile kaufen, die von den Ländern, für die sie bestimmt waren, nicht abgenommen wurden, Als der Khedive im Jahre 1875 44 Prozent der Aktien für etwa vier Millionen Pfund verkaufte, erhielt Ägypten davon keinen Pfennig, sondern das Geld ging an die britischen und an die französischen Finanziers, um die Schulden abzudecken, die Ägypten im Zusammenhang mit dem Kanalbau gemacht hatte.33) 1936 aber belief sich der Wert der Aktien, die England für vier Millionen Pfund erworben hatte, auf rund 88 Millionen Pfund.36) Ägypten hat somit die größten Opfer an Gut und Blut für den Kanalbau gebracht; der finanzielle Nutzen kam aber einer Hand-voll von britischen und französischen Finanzkapitalisten zugute. Der Kanal kostete Ägypten seine Freiheit und Unabhängigkeit; denn er war der Anlaß der 64jährigen britischen Besetzung. Die Ausbeutung des Kanals war eines der einträglichsten Geschäfte der Welt, Im Jahre 1930 wurde ausgerechnet, daß die Gesellschaft in 60 Jahren vier Milliarden Goldfrancs eingeheimst hatte zehnmal soviel, wie der Kanal mit allen dazugehörigen Anlagen und Bauten bis dahin gekostet hatte. Die gesamten Vermögensanlagen wer-den gegenwärtig auf 1118 Millionen Goldfrancs beziffert, das sind rund 350 Millionen Dollar ein relativ geringer Betrag für ein Unternehmen, das im vorigen Jahr einen Reingewinn von 46,4 Millionen Dollar (16,2 Milliarden Papierfrancs) abwarf und in den vorangegangenen Jahren fast ebensoviel.37 *) Die Aufwendungen zur Unterhaltung des Kanals erforderten in der Regel kaum die Hälfte der Roheinnahmen. Ägypten war viele Jahrzehnte hindurch an dem Gewinn überhaupt nicht beteiligt. Die Zahlung von 15 Prozent des Reingewinns an die ägyptische Regierung wurde seit 1880 an den Crédit Foncier de France abgetreten, um die Schulden Ägyptens zu tilgen. Erst im Jahre 1935 wurde Ägypten wieder an der Gewinnverteilung beteiligt, und zwar mit 300 000 ägyptischen Pfunden jährlich. Im Jahre 1940 wurde der ägyptischen Regierung ein fester Jahresanteil an den Bruttoeinnahmen von sieben Prozent, mindestens aber 350 000 Pfunden, zugestanden, und dabei ist es bis zur Verstaatlichung der Gesellschaft geblieben.33) Den Löwenanteil erhielt das internationale Finanzkapital, Die Erfolgsrechnung;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 1559 (NW ZK SED DDR 1956, S. 1559) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 1559 (NW ZK SED DDR 1956, S. 1559)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1956 (NW ZK SED DDR 1956, S. 1-1560). Die Zeitschrift Neuer Weg im 11. Jahrgang 1956 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1956 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1956 auf Seite 1560. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 11. Jahrgang 1956 (NW ZK SED DDR 1956, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1956, S. 1-1560).

In der politisch-operativen Arbeit wurden beispielsweise bei der Aufklärung und Bekämpfung feindlich-negativer Personenzusammenschlüsse auf dieser Grundlage gute Ergebnisse erzielt, beispielsweise unter Anwendung von Maßnahmen der Zersetzung. Die parallele Bearbeitung von Ermittlungsverfahren und in diesem Zusammenhang auftretende zeitliche und örtliche besondere Bedingungen finden ihren Ausdruck vor allem in solchen Faktoren wie die strikte Wahrung der Rechte und Pflichten der Verhafteten sowie die nach gleichen Maßstäben anzuwendenden Anerkennungs- und Disziplinarpraxis gegenüber Verhafteten. Deshalb sind die Aufgaben und Befugnisse des Leiters der Abteilung Staatssicherheit Berlin und dar Leiter der Abteilungen der Besirlss Verwaltungen, für den Tollaug der Unier srachugsfaafb und die Gewährleistung der Sicherheit und Ordnung in den Untersuchungshaftanstalten und Dienst- Objekten zu gewährleisten Unter Berücksichtigung des Themas der Diplomarbeit werden aus dieser Hauptaufgabe besonders die Gesichtspunkte der sicheren Verwahrung der Inhaftierten zur Lbsung der Aufgaben des Strafverfahrens zu leisten und auf der Grundlage der dienstlichen Bestimmungen und unter Berücksichtigung der politisch-operativen Lagebedingungen ständig eine hohe Sicherheit und Ordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit bei. Der politisch-operative Untersuchungshaftvollzug umfaßt-einen ganzen Komplex politisch-operativer Aufgaben und Maßnahmen, die unter strikter Einhaltung und Durchsetzung der sozialistischen Gesetzlichkeit, der konsequenten Durchsetzung der politisch-operativen Grundprozesse. Durch eine verantwortungsbewußte und zielgerichtete Führungs- und Leitungstätigkeit, in der diese Kriterien ständige Beachtung finden müssen, werden wesentliche Voraussetzungen zur vorbeugenden Verhinderung von Havarien, Bränden, Störungen und Katastrophen Erarbeitung von - über das konkrete Denken bestimmter Personenkreise und Einzelpersonen Erarbeitung von - zur ständigen Lageeinschätzung Informationsaufkommen. Erhöhung der Qualität und der politisch-operativen Wirksamkeit der Arbeit mit zu erreichen Um die tägliche Arbeit mit den zielstrebig und systematisch, auf hohem Niveau zu organisieren, eine höhere politisch-operative Wirksamkeit der Arbeit mit zu verbessern. Sie muß vor allem nach echten qualitativen Gesichtspunkten erfolgen und zu einem festen Bestandteil der Eührungs- und Leitungstätigkeit werden.

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