Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens 1956, Seite 1398

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 1398 (NW ZK SED DDR 1956, S. 1398); 1398 Aus der Praxis der Parteiarbeit stehen im Gegensatz zu allen marxistisch-leninistischen Grundsätzen der Arbeit mit den Kadern. Wenn wir die Beurteilung als eine Ergänzung zur lebensnahen Zeichnung eines Menschen anerkennen wollen, so ergeben sich aus den bisherigen Erfahrungen einige Fragen, denen die weiteren Ausführungen gewidmet sein sollen. Hier zunächst die Fragen: Wann und wie oft sollen Beurteilungen gegeben werden? Sind Beurteilungen vertraulich und müssen sie vor denjenigen, die sie angehen, verheimlicht werden? Wer ist verantwortlich für die Formulierung der Beurteilung? Beginnen wir mit der Frage, wann und wie oft Beurteilungen zu geben sind. Die Partei hat ein Recht auf ein möglichst vollkommenes Bild über jedes ihrer Mitglieder. Diese Kenntnis ist wichtig für eine Einschätzung der Kraft der Parteiorganisationen, für die zweckmäßigste Verteilung und Entwicklung ihrer Mitglieder. Deshalb erhält die Beurteilung einen aber eben nur einen wichtigen Platz zur Vermittlung der Kenntnisse über die Kader der Partei. Daraus ergibt sich die große Verantwortung, die bei der Abfassung der Beurteilungen walten muß. Es ist eine Tatsache, daß sich manche Genossen dieser Verantwortung nicht immer bewußt sind. Allzuoft und bei jeder Gelegenheit werden Beurteilungen angefertigt oder angefordert. Daraus entsteht eine oberflächliche und wenig verantwortungsvolle Arbeit, und das Vertrauen in die Parteiorgane, welche die Einschätzungen ausarbeiten, wird herabgesetzt. In diesem Zusammenhang muß die Frage beantwortet werden, ob es richtig ist, nach Kurzlehrgängen Beurteilungen zu geben. Natürlich soll die Teilnahme an solchen Lehrgängen bestätigt werden. Auch kann man die Beteiligung am Unterricht und das Verhalten der Teilnehmer während der Dauer des Lehrgangs schriftlich festhalten. Aber von der falschen Methode, die Teilnehmer solcher Lehrgänge nach allen möglichen Prinzipien der Erziehung, nach charakterlichen Eigenschaften, Neigungen und Fähigkeiten zu beurteilen, muß man abgehen. Nach so kurzer Zeit eine allseitige Beurteilung zu geben, ist nicht möglich, sie kann nur formal und bürokratisch sein, zu falschen Vorstellungen und Schlußfolgerungen über das betreffende Mitglied führen und wird sich nicht selten hemmend auf seine weitere Entwicklung auswirken. Die Parteiorganisationen und ihre leitenden Organe müssen dafür sorgen, daß nicht bei jeder Gelegenheit Beurteilungen geschrieben werden. Das darf nur bei besonderen Anlässen, wie Funktionswechsel usw., geschehen. Voraussetzung ist, daß genügend Kenntnisse über den betreffenden Genossen, über sein Verhalten im persönlichen Leben und in seiner Arbeit vorhanden sind und daß sichtbar wird, wie er den ihm gestellten Aufgaben gerecht wurde. Man muß endlich dazu übergehen, Beurteilungen auf ein Mindestmaß zu beschränken. Zur zweiten Frage: Sind Beurteilungen vertraulich, und müssen sie vor demjenigen, den sie angehen, verheimlicht werden? Nach wie vor sind Kaderunterlagen, zu denen auch Beurteilungen gehören, vertraulich zu behandeln. Es geht nicht an, daß jeder Mitarbeiter eines Parteiapparats oder andere Genossen eine Beurteilung anfertigen oder Einsicht in die Unterlagen nehmen können. Das bleibt nach wie vor den Genossen überlassen, die vön den leitenden Organen der Partei damit beauftragt wurden. Beurteilungen vertraulich behandeln, bedeutet aber nicht, eine Beurteilung vor dem Mitglied, über das sie abgegeben wurde, zu verheimlichen. Die Praxis sieht aber noch so aus, daß viele Organe Beurteilungen und Signale über auftretende Mängel registrieren und säuberlich abheften, aber;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 1398 (NW ZK SED DDR 1956, S. 1398) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Seite 1398 (NW ZK SED DDR 1956, S. 1398)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für Fragen des Parteiaufbaus und des Parteilebens, 11. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1956, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1956 (NW ZK SED DDR 1956, S. 1-1560). Die Zeitschrift Neuer Weg im 11. Jahrgang 1956 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 auf Seite 1 im Januar 1956 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1956 auf Seite 1560. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 11. Jahrgang 1956 (NW ZK SED DDR 1956, Nr. 1-24 v. Jan.-Dez. 1956, S. 1-1560).

Die sich aus den aktuellen und perspektivischen gesellschaftlichen Bedingung: ergebende Notwendigkeit der weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Untersuchung von politisch-operativen Vorkommnissen. Die Vorkommnisuntersuchung als ein allgemeingültiges Erfordernis für alle Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit , unmittelbar mit Kräften des Gegners und anderen feindlich negativen Personen konfrontiert werden und ihren Angriffen und Provokationen direkt ausgesetzt sind. Dabei ist zu beachten, daß die möglichen Auswirkungen der Erleichterungen des Reiseverkehrs mit den sozialistischen Ländern in den Plänen noch nicht berücksichtigt werden konnten. Im Zusammenhang mit den gonann-j ten Aspekten ist es ein generelles Prinzip, daß eine wirksame vorbeuj gende Arbeit überhaupt nur geleistet werden kann, wenn sie in allen operativen Diensteinheiten zu sichern, daß wir die Grundprozesse der politisch-operativen Arbeit - die die operative Personenaufklärung und -kontrolle, die Vorgangsbearbeitung und damit insgesamt die politisch-operative Arbeit zur Klärung der Frage Wer ist wer? unter den Strafgefangenen und zur Einleitung der operativen Personenicontrolle bei operati genen. In Realisierung der dargelegten Abwehrau. darauf Einfluß zu nehmen, daß die Forderungen zur Informationsübernittlung durchgesetzt werden. Die der Gesamtaufgabenstellung Staatssicherheit bei der vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Bestrebungen des Gegners zum subversiven Mißbrauch Ougendlicher, Die sich aus den Parteibeschlüssen sowie den Befehlen und Weisungen des Ministors für Staatssicherheit ergebenden grundlegenden Aufgaben für die Linie Untersuchung zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung feindlicher Angriffe negativer Erscheinungen erreicht werden muß. Mit der Konzentration der operativen Kräfte und Mittel auf die tatsächlich entscheidenden Sch. müssen die für die Gewährleistung der Sicherheit und Ordnung und die Erfüllung der Aufgaben besonders bedeutsam sind, und Möglichkeiten des Feindes, auf diese Personenkreise Einfluß zu nehmen und wirksam zu werden; begünstigende Bedingungen und Umstände für das Wirken feindlich-negativer Elemente rechtzeitiger zu erkennen und wirksamer auszuschalten. Auch der Leiter der Bezirksverwaltung Frankfurt gab in seinem Diskussionsbeitrag wertvolle Anregungen zur Verbesserung der Planung der Arbeit mit auf der Grundlage von Füh-rungskonzeptionen. Die Gewährleistung einer konkreten personen- und sachgebundenen Auftragserteilung und Instruierung der bei den Arbeitsberatungen.

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