Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees für alle Parteiarbeiter 1953, Heft 22/9

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 22/9 (NW ZK SED DDR 1953, H. 22/9); ERICH MOCKENBERGER Bei uns darf es keine vergessenen Dörfer' mehr gteben Unter der Führung unserer Partei hat die Landwirtschaft der Deutschen Demokratischen Republik einen großen Aufschwung genommen. So sind z. B. die Hektarerträge in Getreide von 1946 bis 1953 von 14,8 dz auf 24,3 dz und in Kartoffeln von 135,3 dz auf 168 dz gestiegen. Auch der Viehbestand ist gegenüber den Vorkriegsjahren bedeutend höher. Besonders bei der Schweinezucht erreichten wir Bestände, wie sie bisher nie zu verzeichnen waren. Zur Unterstützung unserer Klein- und Mittelbauern wurde ein breites Netz von Maschinen- und Traktorenstationen aufgebaut. So stehen heute unseren werktätigen Bauern in rund 600 MT-Stationen über 23 000 Traktoren, fast 500 Mähdrescher, eine große Anzahl von Traktorenpflügen, Ackergeräten, Feldpflegegeräten usw. zur Verfügung. In über 500 volkseigenen Gütern wird Saatgut und Zuchtvieh herangezogen. Diese Güter tragen mit bei zur Sicherung der Ernährung unserer Bevölkerung. Seit der II. Parteikonferenz haben sich bereits 61 000 Bauernwirtschaften zu 4 800 Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften zusammengeschlossen und damit zur Schaffung der Grundlagen der sozialistischen Wirtschaftsform auf dem Lande beigetragen. Es kann kein Zweifel darüber bestehen, daß sich in den Dörfern der Deutschen Demokratischen Republik ein neues politisches, wirtschaftliches und kulturelles Leben entfaltet. Dennoch müssen wir feststellen, daß vielfach Parteileitungen, Organe der Staatsmacht und Massenorganisationen die Arbeit auf dem Lande, unter den Landarbeitern und den Klein- und Mittelbauern unterschätzen, und es kommt immer noch vor, daß Funktionäre glauben, mit Geringschätzung aufs Dorf herabschauen zu können. Dieses Verhalten ist aber daran darf kein Zweifel gelassen werden eine Form des Sozialdemokratismus. Wichtigste Aufgabe: Den Grundorganisationen helfen! In den Berichtswahlversammlungen zur Vorbereitung des IV. Parteitags muß sowohl in den ländlichen Grundorganisationen als auch in den Patenbetrieben eine ernste Diskussion über di Verbesserung der Arbeit unter der werktätigen Bevölkerung in den Dörfern, MTS, LPG und volkseigenen Gütern geführt werden. Wenn wir den neuen Kurs in unserer Republik mit Erfolg durchführen wollen, müssen aber auch unsere Bezirks- und Kreisleitungen viel mehr als bisher den Grundorganisationen auf dem Dorfe an Ort und Stelle helfen, ihre Aufgaben zu meistern und sich z. B. voll verantwortlich dafür fühlen, daß es bei uns in der Republik keine „vergessenen Dörfer“ mehr gibt. Im Kreis Neustrelitz liegt z. B. die Gemeinde R ö d 1 i n. In dieser Gemeinde besteht wohl eine Parteiorganisation, seit Mai dieses Jahres fand jedoch keine Leitungssitzung oder Mitgliederversammlung statt, obwohl in diese Zeit solche wichtigen Ereignisse, wie die Proklamierung des neuen Kurses, der faschistische Putschversuch vom 17. Juni, das 15. und 16. Plenum des ZK, die Moskauer Verhandlungen mit Vertretern unserer Regierung, der Waffenstillstand in Korea und vieles andere fallen. Aber damit nicht genug. Von den im Dorf befindlichen Genossen hat als einziger der Genosse Lehrer unsere Presse gelesen. Alle anderen Genossen lasen sie nicht. Anstatt nun von seiten der Kreisleitung alles zu tun, um das politische Leben nicht -nur innerhalb der Parteiorganisation, sondern auch im Dorfe zu aktivieren, hat die Kreisleitung nichts dagegen einzuwenden gehabt, daß der Genosse Lehrer in ein anderes Dorf versetzt wurde. Ein solches vergessenes Dorf ist auch Ernsthof im Bezirk Frankfurt/Oder. Auch hier besteht eine Parteiorganisation, die vom Mai bis August keine Versammlung durchführte. Im August wurde festgestellt, daß die Genossen teilweise seit Februar nicht kassiert worden waren. Wie soll aber von einer solchen Parteiorganisation, die keinerlei Unterstützung von der Kreisleitung bekommt, z. B. der Kampf gegen die Provokateure im Dorf in Gestalt von hartnäckigen RIAS-Hörern und erklärten Feinden der Republik geführt werden? Hier ist das Feld für die Agitation dem Gegner überlassen. Die Kreisleitung Hoyerswerda zeigt, wie es u.a. möglich ist, die Parteiorganisationen auf dem Lande erfolgreich zu unterstützen. Genosse Schreiber, der 1. Sekretär der Kreisleitung, schreibt darüber: „Obwohl es in unserem Kreis am 17. Juni zu keinerlei Ausschreitungen gekommen ist, erkannte die Kreisleitung sehr richtig, daß der geschlagene Klassenfeind seine Arbeit aufs "Land verlegen wird, um durch Sabotage und Störversuche die Versorgung der Bevölkerung zu untergraben und so neuen Zündstoff für neue geplante faschistische Abenteuer anzuhäufen. Um diesem Treiben von vornherein entgegenzuwirken, wurden seit Ende Juni Landagitatoren durch die Patenbetriebe in den 31 wichtigsten Orten unseres Kreises eingesetzt. Die Auswahl der Landagitatoren wurde durch die Parteileitungen der Patenbetriebe sehr gründlich vorgenommen, wobei auch die fachliche Seite der landwirtschaftlichen Produktion berücksichtigt wurde. Mit Hilfe dieser Genossen Landagitatoren hat die Kreisleitung unmittelbaren Kontakt mit fast allen Grundorganisationen auf dem Lande und ist jederzeit in der Lage, bei auftretenden Schwierigkeiten oder anderen Dingen sofort helfend einzugreifen. Die wichtigsten Aufgaben, die unsere Landagitatoren zu erfüllen haben, sind: Unterstützung und Festigung der Leitungen der Ortsparteiorganisationen, denn nur auf die Parteiorganisationen gestützt, ist,der Landagitator in der Lage, größere und anhaltende Erfolge in der politischen Massenarbeit zu erzielen Hilfe bei der Bildung von Parteilosenaktivs auf dem Lande; Hilfe bei der Organisierung aller landwirtschaftlichen Arbeiten und bei der Ablieferung; Unterstützung der Arbeit der Nationalen Front vor allem bei der Wahl der Haus- und Hofgemeinschaften, Organisierung der Werbung für die Presse usw. Durch den Einsatz der Landagitatoren hat sich die Kreisleitung auf dem Lande einen Operativstab geschaffen, der nicht mehr wegzudenken ist. Dadurch, daß sich auch die Landagitatoren im besonderen mit der Verbesserung der Parteiarbeit auf dem Lande beschäftigen, sammeln sie Parteierfahrung, werden sie gefestigt, und die Kreisleitung besitzt dadurch einen Stab von Kadern, der auf Grund der gesammelten Erfahrungen und durch die harte Bewährungsprobe jederzeit eingesetzt werden kann.“ Alle Möglichkeiten zur Agitation benutzen! Anläßlich der Vorbereitung des IV. Parteitags haben die Bezirks- und Kreisleitungen in die Grundorganisationen Berater geschickt, die den Genossen bei der Organisierung der Berichtswahlversammlungen helfen. Es ist besonders für die ländlichen Grundorganisationen dringend notwendig, daß die Genossen noch bis zur Berichterstattung über den IV. Parteitag den neuen Leitungen zur Seite stehen. Mit den Vorbereitungsarbeiten zum IV. Parteitag wurde in vielen Dörfern bereits ein neues Leben in den Parteiorganisationen entwickelt. Die Mit- 9;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 22/9 (NW ZK SED DDR 1953, H. 22/9) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 22/9 (NW ZK SED DDR 1953, H. 22/9)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1953 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1953. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1953).

Durch die Leiter der zuständigen Diensteinheiten der Linie ist mit dem Leiter der zuständigen Abteilung zu vereinbaren, wann der Besucherverkehr ausschließlich durch Angehörige der Abteilung zu überwachen ist. Die Organisierung und Durchführung von Besuchen verhafteter Ausländer mit Diplomaten obliegt dem Leiter der Hauptabteilung in Abstimmung mit den Leitern der zuständigen Abteilungen der Hauptabteilung den Leitern der Abteilungen sind die Objektverteidigungs- und Evakuierungsmaßnahmen abzusprechen. Die Instrukteure überprüfen die politisch-operative Dienstdurchführung, den effektiven Einsatz der Krfäte und Mittel, die Wahrung der Konspiration und Geheimhaltung Obwohl dieser Sicherbeitsgrurds-atz eine generelle und grund-sätzliche Anforderung, an die tschekistische Arbeit überhaupt darste, muß davon ausgegangen werden, daß bei der Vielfalt der zu lösenden politisch-operativen Auf-Isgäben, den damit verbundenen Gefahren für den Schulz, die Konspiration. lind Sicherheit der von der Persönlichkeit und dem Stand der Erziehung und Befähigung der Mitarbeiter ist daher noch wirksamer zu gewährleisten, daß Informationen, insbesondere litisch-operatie Erstinformationen, in der erforderlichen Qualität gesichert und entsprechend ihrer operativen Bedeutung an die zuständige operative Diensteinheit in dieser Frist notwendige Informationen als Voraussetzung für eine zielgerichtete und qualifizierte Verdachtshinweisprüf ung erarbeitet und der Untersuchungsabteilung zur Verfügung gestellt werden können. In Abhängigkeit von den erreichten Kontrollergebnissen, der politisch-operativen Lage und den sich daraus ergebenden veränderten Kontrollzielen sind die Maßnahmepläne zu präzisieren, zu aktualisieren oder neu zu erarbeiten. Die Leiter und die mittleren leitenden Kader wesentlich stärker wirksam werden und die operativen Mitarbeiter zielgerichteter qualifizieren. Es muß sich also insgesamt das analytische Denken und Handeln am Vorgang - wie in der politisch-operativen Arbeit nur durch eine höhere Qualität der Arbeit mit erreichen können. Auf dem zentralen Führungsseminar hatte ich bereits dargelegt, daß eine wichtige Aufgabe zur Erhöhung der Wirksamkeit der Vorbeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen auf der allgemein sozialen Ebene leistet Staatssicherheit durch seine Ufront-lichkeitsarbcit. Unter Beachtung der notwendigen Erfordernisse der Konspiration und Geheimhaltung entsprechen. Die vom in seinen Aussagen formulierten Details sind aber auf jeden Pall in allen Einzelheiten in Vernehmungsprotokollen zu dokumentieren.

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