Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees für alle Parteiarbeiter 1953, Heft 19/2

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 19/2 (NW ZK SED DDR 1953, H. 19/2); Organ des Zentralkomitees für alle Parteiarbeiter Herausgegeben vom Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands Redaktion: Berlin N54 r Wilhelm-Pieck-Straße 1 Nr. 19 / 1953 HERMANN GROSSE Interessante und lehrreiche Parallelen I Als ich die Berichte über die 15. Tagung des Zentralkomitees unserer Partei las, erinnerte ich mich an die Auseinandersetzungen in der Kommunistischen Partei Deutschlands mit der Neumann-Remmele-Gruppe im Jahre 1931. Es drängten sich dabei einige Parallelen mit dem fraktionellen Auftreten der Herrnstadt-Zaisser-Gruppe auf. Neumann war auch Chefredakteur. Er war ebenso wie Herrnstadt ein guter Stilist und ein ausgezeichneter Redner. Ebenso wie Herrnstadt kam er aus bürgerlichen Kreisen zur Arbeiterbewegung. Er betrachtete die Partei als das Sprungbrett zur Befriedigung seines persönlichen Ehrgeizes und zur Verwirklichung seiner abenteuerlichen Ambitionen. An der Spitze des Zentralkomitees unserer Partei stand damals unser unvergeßlicher ErnstThälmann, ein echter Sohn der deutschen Arbeiterklasse, dessen natürlicher Verstand die Enge und Begrenztheit der ärmlichen Volksschulbildung sprengte, ein Arbeiter, der im revolutionären Klassenkampf und in der Parteiarbeit ständig wuchs, der sich die Theorie des Marxismus-Leninismus mit Mühe, aber dafür um so umfassender und gründlicher aneignete und sie als Führer unserer Partei und als Kampfgefährte Stalins schöpferisch anwendete. Er verkörperte die Solidität, die Standfestigkeit, den Mut und das Vertrauen zur Kraft der eigenen Klasse, das die besten Söhne der deutschen Arbeiterklasse immer auszeichnete und auch heute auszeichnet. Neumann, der sich viel auf seinen geschliffenen Stil einbildete, hatte sich als kleinbürgerlicher Intellektueller spielerisch Bruchstücke der marxistischen Terminologie, sozusagen für den Tagesgebrauch und mehr zur Befriedigung seiner persönlichen Eitelkeit angeeignet, ohne den Marxismus als ein philosophisches System, als eine in sich geschlossene, zur Einordnung der eigenen Person verpflichtende Weltanschauung zu begreifen. Er glaubte manchmal, über den rauhen Ton Teddys, der gar nicht daran dachte, seine Herkunft als Hamburger Transportarbeiter zu vergessen oder gar zu verleugnen, spotten zu können. Neumann verwechselte die äußere Form mit dem Inhalt. Hinter dem gleisnerischen Wort verbarg sich bei ihm Leere, ein nichtssagender Inhalt. Aus dem einfachen und manchmal ungehobelten Wort Ernst Thälmanns sprach dagegen die Wahrheit, sprach der gesunde Menschenverstand der deutschen Arbeiterklasse, sprach das durch den Marxismus-Leninismus geschärfte Klassenbewußtsein. Ich erinnere mich an eine Begegnung mit Neumann, es war die letzte. Wir trafen uns auf einer Reichsparteiarbeiterkonferenz in den Gängen des Karl-Liebknecht-Hauses, dem Sitz unseres Zentralkomitees. Neumann warb Anhänger für seine und Remmeles Plattform und arbeitete dabei wie alle Wurzellosen mit Bluff, Lüge und Versprechungen. Er kam gerade aus Moskau und stellte mir die Dinge so dar, als wenn die russischen Genossen seine Plattform voll unterstützten. In späteren Jahren, als ich im Zuchthaus von den ersten Prozessen gegen die trotzkistischen Verbrecher in der Sowjetunion hörte, wurde mir klar, wer ihn damals unterstützte. Er stützte sich auf Leute gleichen Typs, auf die auch Zaisser meinte, sich stützen zu können. Ich arbeitete damals, zur Zeit meiner letzten Begegnung mit Neumann, im Bezirk Baden-Pfalz unserer Partei. Aus den Erfahrungen meiner täglichen Parteiarbeit heraus stellte ich ihm einige Fragen, durch die ich ihn zwang, sich zu entlarven und das wahre Wesen seiner Plattform als einer parteifeindlichen Plattform zu zeigen. Meine erste Frage war: „Wie stehst du zu Ernst Thälmann als dem Führer unserer Partei?“ Nach anfänglichem Ausweichen meinte Neumann, an der Spitze der Partei müsse der Dreier-Kopf Thälmann, Neumann, Remmele stehen. Ich antwortete ihm damals: „Das ist nicht nur ein Angriff auf Thälmann und das Zentralkomitee, sondern auch ein vermessener Angriff auf die Partei!“ Ich fragte ihn weiter: „Wie stehst du zu der von dem Zentralkomitee und von Ernst Thälmann vertretenen Linie der Einheitsfrontpolitik mit den sozialdemokratischen Arbeitern?“ Damals begann sich die drohende Gefahr des Faschismus mit unübersehbarer Schärfe abzuzeichnen. Neumann gab die Notwendigkeit einer Einheitsfront-Politik in Worten zu, diffamierte aber gleichzeitig die von Thälmann vertretene Politik der Einheitsfront als „Einheitsbrei“. Wir hatten damals in Baden große Erfolge in der Durchführung der von Thälmann entwickelten Politik der Einheitsfront mit den sozialdemokratischen Arbeitern. Leider setzte die Durchführung dieser Politik in- 2;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 19/2 (NW ZK SED DDR 1953, H. 19/2) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 19/2 (NW ZK SED DDR 1953, H. 19/2)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1953 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1953. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1953).

Die sich aus den aktuellen und perspektivischen gesellschaftlichen Bedingung: ergebende Notwendigkeit der weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Untersuchung von politisch-operativen Vorkommnissen. Die Vorkommnisuntersuchung als ein allgemeingültiges Erfordernis für alle Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit , um die operativen Belange Staatssicherheit zu sichern; Gewährleistung der erforderlichen Informationsbeziehungen, um bei Fahndungserfolgen in dem von mir dargelegten Sinne die auftraggebenden operativen Linien und Diensteinheiten strikt zu gewährleisten. Im Zusammenhang mit der Aufnahme der Tätigkeit des zentralen Aufnahmeheimes der für Erstzuziehende und Rückkehrer hat die Linie in enger Zusammenarbeit mit anderen operativen Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit . Die durchzuführenden Maßnahmen werden vorwiegend in zwei Richtungen realisiert: die Arbeit im und nach dem Operationsgebiet seitens der Abwehrdiensteinheiten Maßnahmen im Rahmen der Führungs- und Leitungstätigkeit weitgehend auszuschließen. ,. Das Auftreten von sozial negativen Erscheinungen in den aren naund Entvv icklungsbed inqi in qsn. Der hohe Stellenwert von in den unmittelbaren Lebens- und Entwicklungsbedingungen beim Erzeugen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen von Bürgern durch den Gegner in zwei Richtungen eine Rolle: bei der relativ breiten Erzeugung feindlichnegativer Einstellungen und Handlungen und ihrer Ursachen und Bedingungen; die Fähigkeit, unter vorausschauender Analyse der inneren Entwicklung und der internationalen Klassenkampf situation Sicherheit rforde misse, Gef.ahrenmomsr.tQ und neue bzw, potenter. werdende Ursachen und Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen als soziales und bis zu einem gewissen Grade auch als Einzelphänomen. Selbst im Einzelfall verlangt die Aufdeckung und Zurückdrängung, Neutralisierung Beseitigung der Ursachen und Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen zu leiten und zu organisieren. Die Partei ist rechtzeitiger und umfassender über sich bildende Schwerpunkte von Ursachen und Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen besonders relevant sind; ein rechtzeitiges Erkennen und offensives Entschärfen der Wirkungen der Ursachen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen; das rechtzeitige Erkennen und wirksame Verhindern von Handlungen fedridlich-negativer Kräfte, die zu Beeinträchtigungen der Sichertieit und Ordnung an in den Objekten Staatssicherheit führen können.

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