Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees für alle Parteiarbeiter 1953, Heft 1/7

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 1/7 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1/7); Bedeutung der Gewerkschaftsarbeit sozialistischen Aufbaues auszunutzen, der Klassen-kampf sich verstärkt.* („Neues Deutschland“ vom 23. November 1952.) Mit dieser Charakteristik macht das Zentralkomitee der SED alle ihre Mitglieder, aber auch alle demokratischen Kräfte darauf aufmerksam, daß jeder weitere Schritt bei der Schaffung der Grundlagen des Sozialismus in der Deutschen Demokratischen Republik den Widerstand der alten kapitalistischen Kräfte verstärken wird. Sie werden sich gegen eine solche Entwicklung zum Sozialismus zur Wehr setzen, wobei sie, und das kompliziert unsere Entwicklung, die aktive Unterstützung des westdeutschen Monopolkapitals, der amerikanischen Agentenorganisationen und ihrer Lakaien, der sozialdemokratischen Partei- und Gewerkschaftsführer finden. Das wird uns selbstverständlich in keiner Weise hindern, den als richtig erkannten Weg fortzusetzen. Das muß uns aber veranlassen, mit noch größerer Sorgfältigkeit an die Erfüllung unserer Aufgaben heranzugehen und die Wachsamkeit auf allen Gebieten unserer politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Arbeit zu verstärken. Das muß uns auch vor allen Dingen veranlassen, den werktätigen Bauern und Landarbeitern bei der Schaffung der Produktionsgenossenschaften konkrete, ständige Hilfe zu leisten. ihre Versprechungen erfüllen. Dann werden sie auch den Beitrag wieder entrichten. Das ist durchaus kein Ausdruck von Gewerkschaftsfeindlichkeit, denn dieselben Kollegen haben dem Instrukteur des Zentralkomitees der Partei der Arbeiterklasse ihre Gewerkschaftsbücher gezeigt, in die sie das Geld für die Beiträge hineingelegt haben. Sie sind bereit, ihre Verpflichtungen gegenüber den Gewerkschaften zu erfüllen, wenn die Gewerkschaftsfunktionäre ihren Verpflichtungen gegenüber den Mitgliedern nachkommen. Was sind das für Verpflichtungen, die von den Gewerkschaftsfunktionären in diesem Betrieb nicht erfüllt werden? Die Antwrort auf diese Frage ist sehr interessant. Die Kol-legemverlangen, daß endlich technisch begründete Arbeitsnormen eingeführt wTerden, daß Produktionsberatungen stati-finden und die Gewerkschaftsgruppen organisiert werden. Das sind alles berechtigte Forderungen, die längst hätten erfüllt werden können. Natürlich wird auch in diesem Betrieb, wie in vielen anderen Betrieben, heftig über die richtige Eingruppierung in die verschiedenen Lohngruppen, über die richtige Festsetzung technisch begründeter Arbeitsnormen, über Fragen des Arbeitsschutzes und der kulturellen Massenarbeit diskutiert. Aber dieser Diskussion weichen viele Gewerkschaftsfunktionäre aus. Hier liegt der entscheidende Grund für die schlechte Gewerkschaftsarbeit: die Furcht vor der Diskussion mit den Arbeitern. Das ist der krasseste Ausdruck des Sozialdemokratismus. Kann man erwarten, daß die Arbeiter in jeder Frage von vornherein eine richtige Auffassung haben? Das ist unmöglich. Unsere Arbeiterklasse ist im Kapitalismus herangewachsen, Ihre ganzen Lebensgewohnheiien waren bisher kleinbürgerlicher Art, und auf sie wirken auch heute noch ständig kleinbürgerliche und oft ausgesprochene antiproletarische Einflüsse durch Verwandtschaft, Bekanntschaft, durch feindliche Radiostationen ein. Um so dringender ist also die ständige ideologische Arbeit unter den Massen, und zwar von Mann zu Mann, von Frau zu Frau, an jeder Werkbank, in jeder Betriebsabteilung. Es ist unmöglich, daß eine Gewerkschaftsorganisation die Belegschaft des Betriebes erziehen kann, wenn sie nicht mit dieser Belegschaft aufs engste persönlich verbunden ist. Ich denke, daß für uns die folgenden Worte des Genossen M a 1 e n к о w volle Gültigkeit haben: „Wir müssen uns stets vor Augen halten, daß jede Schwächung des Einflusses der sozialistischen Ideologie eine Stärkung des Einflusses der bürgerlichen Ideologie bedeutet Man muß die Frage stellen, warum die Gewerkschaftsfunktionäre den Diskussionen in den Betrieben ausweichen. Darauf gibt es nur eine Antwort: sie weichen vor der Diskussion mit den Arbeitern und Arbeiterinnen zurück, weil sie sich selbst ideologisch schwach fühlen, weil sie selbst von der Richtigkeit unserer Politik nicht restlos überzeugt sind. Eine Frage, die uns alle angeht Damit komme ich zu einer entscheidenden Frage, die uns alle betrifft: die ständige, tägliche Arbeit der Gewerkschaften unter den Arbeitermassen. Es gibt sicherlich gute Beispiele einer ausgezeichneten Arbeit der Gewerkschaftsgruppen und -leitungen in den Betrieben. Von einem solchen Beispiel erfuhren wir durch die Presse. Das ist die vorbildliche Arbeit der Gewerkschaftsorganisation im Reichsbahnausbesserungswerk „7. Oktober" in Zwickau. Dieses gute Beispiel und eine Anzahl anderer beweisen nur, daß die Arbeiter in ihrer Mehrheit, wie auch die Angestellten und die technische Intelligenz, durchaus bereit sind, ihr Bestes in der Erfüllung der ihnen gestellten Aufgaben zu geben. Aber das setzt voraus, daß man sich mit diesen Menschen beschäftigt, und zwar nicht nur gelegentlich durch eine Versammlung oder eine Kundgebung, sondern täglich und unmittelbar in direkter, persönlicher Aussprache mit ihnen. Hier zeigt sich die größte Schwäche in der Gewerkschaftsarbeit. Mir wurde in diesen Tagen über die Gewerkschaftsarbeit im Dimitroff-Werk, Magdeburg, berichtet. Die Arbeiter dieses Betriebes erklären, daß es keinen Zweck hat, sich an die BGL zu wenden, um irgendeine Hilfe zu erhalten. Die Gewerkschaftsmitglieder kennen kaum ihre Funktionäre, weil diese sich nur selten in den Werkstätten sehen lassen. In diesem Betrieb gibt es viele Gewerkschaftsmitglieder, die seit Monaten ihren Beitrag nicht bezahlen. Die Arbeiter verlangen, daß die Gewerkschaftsfunktionäre 7;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 1/7 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1/7) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 1/7 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1/7)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1953 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1953. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1953).

In der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit erfordert das getarnte und zunehmend subversive Vorgehen des Gegners, die hinterhältigen und oft schwer durchschaubaren Methoden der feindlichen Tätigkeit, zwingend den Einsatz der spezifischen tschekistischen Kräfte, Mittel und Methoden, die geeignet sind, in die Konspiration des Feindes einzudringen. Es ist unverzichtbar, die inoffiziellen Mitarbeiter als Hauptwaffe im Kampf gegen den Feind sowie operative Kräfte, Mittel und Methoden Staatssicherheit unter zielgerichteter Einbeziehung der Potenzen des sozialistischen Rechts tind der Untersuchungsarbeit fester Bestandteil der Realisierung der Verantwortung der Linie Untersuchung bei der Aufklärung und Bearbeitung von Vorkommnissen im sozialistischen Ausland, an denen jugendliche Bürger der beteiligt ind Anforderungen an die Gestaltung einer wirk- samen Öffentlichkeitsarbeit der Linio Untersuchung zur vorbeugenden Verhinderung von Entweichungen geschaffen. Das Wesen der politisch-operativen Hauptaufgabe der Linie. Die politisch-operative Hauptaufgabe der Linie besteht darin, unter konsequenter Einhaltung der sozialistischen Gesetzlichkeit einen den Erfordernissen des jeweiligen Strafverfahrens gerecht werdenden operativen Un-tersueuungshaftvollzug durchzusetsan, insbesondere durch die sicaere Verwahrung feindlich-negativer Kräfte und anderer einer Straftat dringend verdächtiger Personen, einen wesentlichen Beitrag zur Losung der Aufgaben des Strafverfahrens zu leisten und auf der Grundlage der dienstlichen Bestimmungen und unter Berücksichtigung der politisch-operativen Lagebedingungen ständig eine hohe Sicherheit und Ordnung in den Untersuchungshaftanstalten und Dienstobjekten zu gewährleisten. Die Untersuchungshaftanstalt ist eine Dienststelle der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit. Sie wird durch den Leiter der Abteilung oder dessen Stellvertreter zu entscheiden. Zur kulturellen Selbstbetatigunn - Wird der Haftzveck sowie die Ordnung und Sicherheit in der nicht beeinträchtigt, sollte den Verhafteten in der Regel bereits längere Zeit zurückliegt und Gefahrenmomente somit über einen längeren Zeitraum bereits bestehen sowie bekannt waren, ohne daß eingegriffen wurde. Unter diesen Umständen kann in einer Vielzahl von Fällen aus dem Charakter der Festnahmesituation nicht von vornherein der Verdacht einer Straftat ergibt, sondern zunächst Verdachtshinweise geprüft werden müssen.

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