Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1951, Heft 4/38

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 4/38 (NW ZK SED DDR 1951, H. 4/38); ANTON PIENIKOWSKI Wie fördern wir die Bewegung zur Bildung von Brigaden in der Verwaltung? Die Arbeit des staatlichen Apparates wurde auf dem III. Parteitag durch die Genossen Wilhelm Pieck und Otto Grotewohl einer scharfen Kritik unterzogen. Genosse Walter Ulbricht bemerkte, daß der Staatsapparat außerordentliche Leistungen vollbracht habe, daß er aber seine Arbeitsorganisation und seine Arbeitsmethoden entscheidend ändern müsse, wenn er die ihm durch den Fünf jahrplan gestellten Aufgaben lösen soll. Gerade für den staatlichen Apparat gilt deshalb seine Bemerkung: и Wenn ihr fragt: Womit sollen wir jetzt beginnen, so antworte ich euch: Beginnt mit der Kritik an eurer eigenen Arbeit Man muß feststellen, daß diese Aufforderung gerade in den Verwaltungen nicht die genügende Beachtung gefunden hat. Bei der Vorbereitung der Volkswahlen gab es zwar auch im staatlichen Apparat gute Ansätze für eine neue Arbeitsweise, aber die Verwaltungsorgane entwickelten aus dieser Wahlbewegung heraus keinen neuen Arbeitsstil. Genosse Walter Ulbricht nahm deshalb auf der Tagung des ZK am 26. und 27. Oktober 1950 erneut zur Arbeit unserer Verwaltungsorgane Stellung und stellte für die Verwaltung die konkrete Aufgabe der Bildung von Brigaden. Er sagte: „Wir legen ganz besonderen Wert darauf, daß die Arbeitsbesprechungen, sinngemäß entsprechend den Produktionsberatungen in den Abteilungen der Produktionsbetriebe, in den einzelnen Verwaltungen systematisch durchgeführt werden, daß man in den Verwaltungen ebenfalls Brigaden bildet, die jede Abteilung, jedes Ministerium und jede Kreisverwaltung durcharbeiten, um festzustellen, wie die Verwaltungsarbeit vereinfacht werden und wie eingespart werden kann.“ Diese Forderung des Genossen Walter Ulbricht fand in den Verwaltungen lebhaften Widerhall. Bereits am 5. November 1950 wurde als Ergebnis der Arbeit einer Brigade der Kreissparkasse Kamenz ein „Plan zur Verbesserung unserer Arbeit“ aufgestellt, der elf Einzelpläne umfaßte. Einen „Plan zur Verbesserung der Verwaltungsarbeit“ stellten auch die bei der Deutschen Investitionsbank (Filiale Sachsen-Anhalt) gebildeten Brigaden unter Leitung einer zentralen Brigade auf und begannen unmittelbar mit der Realisierung dieses Planes. Genosse Rumpf ersuchte die Redaktion der Zeitschrift „Die Deutsche Finanzwirtschaft“ diesen Plan zu veröffentlichen, weil „solche Arbeitsmethoden auf die Arbeit aller Finanzorgane übertragen werden müssen“. Je ein Exemplar übermittelte er der В GL des Ministeriums für Finanzen, der Abgabenverwaltung, der Deutschen Notenbank, der Deutschen Investitionsbank und der Deutschen Bauernbank mit der Anregung, den Plan mit den Gewerkschaftsfunktionären zu studieren und zu versuchen, ähnliche Pläne in den genannten Finanzorganen zu erstellen. In zahlreichen Kreisverwaltungen und auch bei den Landesregierungen bildeten sich Brigaden, und überall wurden Pläne zur Verbesserung der Verwaltungsarbeit als Ergebnis der Arbeit dieser Brigaden auf gestellt. In Thüringen wurden nach einem gründlichen Erfahrungsaustausch zwischen Partei, Gewerkschaft und Vertretern einzelner Verwaltungsbetriebe Instrukteurgruppen gebildet, die in fünf verschiedene Verwaltungsbetriebe gingen mit dem Ziel der Bildung von Brigaden und der Ausarbeitung eines der Struktur des jeweiligen Betriebes entsprechenden Planes zur Verbesserung der Verwaltungsarbeit. Das Ergebnis dieser Instrukteurarbeit war unter anderem der Plan zur Verbesserung der Verwaltungsarbeit der Kreisverwaltung Arnstadt in Thüringen. Hier bildeten sich in der Kreis Verwaltung 36 Brigaden, die, wie es im Plan heißt, „ es sich zur Aufgabe gesetzt haben, die im Plan gesteckten Ziele in ilu*er Durchführung ständig zu kontrollieren und auf tretende Schwerpunkte zu meistern“. Es muß festgestellt werden, daß die Bildung von Brigaden in der Verwaltung ohne Zweifel zu einer breiten Bewegung der Angestellten geführt hat, die Verwaltungsarbeit durch eigene Initiative zu verbessern und durch die Kontrolle der eigenen Arbeit kritisch und selbstkritisch zu beleuchten, was noch faul ist. Es gibt einige Schwächen . Ete bisherige Brigadenbewegung in der Verwaltung läßt deutlich zwei Hauptschwächen erkennen: 1. Sie beachtet nicht genügend Wesen und Rolle des Staatsapparates. 2. Sie konzentriert sich nicht auf die gegenwärtigen Hauptpunkte zur Verbesserung der Arbeit des Staatsapparates. Der Verwaltungsbetrieb ist keine bloße Kopie des Produktionsbetriebes. Die Unklarheiten über die Aufgabenstellung kamen deshalb bereits in der begrifflichen Formulierung dieser Brigaden zum Ausdruck, wo man darüber stritt, ob man sie „Arbeitsbrigade“ oder „Untersuchungsbrigade“ usw. nennen soll. Die wichtigste Ursache für diese Unklarheiten liegt darin begründet, daß vielen Angestellten das Wesen und die Aufgaben des staatlichen Verwaltungsapparates noch nicht genügend klar sind. Verwaltung ist nicht Selbstzweck, und Genosse Walter Ulbricht hat immer wieder zum Ausdruck gebracht, daß die Verwaltung dazu dienen muß, den Fortschritt zu fördern. Aufgabe unseres staatlichen Apparates ist es, den friedlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Aufbau zu fördern und die demokratische Ordnung in der Deutschen Demokratischen Republik zu schützen und zu festigen. Die von den Brigaden bisher aufgestellten Pläne zur Verbesserung der Verwaltungsarbeit konzentrieren sich zu wenig auf die Tätigkeit der Verwaltung zur Förderung des wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwungs. Die Brigadenbewegung ersetzt nicht die weitere Entfaltung der Wettbewerbsbewegung, die weitere systematische Durchführung der Arbeitsbesprechungen usw. Die Pläne der Brigaden stellen oft Aufgaben, die längst schon in der für alle Verwaltungsangestellten verbindlichen Dienstordnung enthalten sind. So enthält der Plan der Kreisverwaltung Arnstadt als Aufgabe von Brigaden die Festlegung von Abteilungsleiterbesprechungen, die Anfertigung von Arbeitsplänen usw. Im Plan der Deutschen Investitionsbank (Filiale Sachsen-Anhalt) übernimmt die zentrale Brigade mit Unterstützung aller übrigen Brigaden in den einzelnen Abteilungen sozusagen die gesamte Leitung der Bank. Nach dem Studium des Planes gewinnt man den Eindrude, daß die Bankleitung, Parteibetriebsgruppe und BGL eigentlich überflüssig sind. Genosse WiÜi Rumpf hat dem Plan seine Anerkennung ausgesprochen, aber diese Anerkennung ist nur insofern berechtigt, als mit diesem Plan wirklich der Weg zu neuen Arbeitsmethoden für die Arbeit der Finanzorgane gewiesen wird. Neben der Anerkennung hätten deshalb auch kritisch die Mängel aufgezeigt werden müssen, um dadurch der Brigade zu helfen, den Plan zu verbessern und ihr das eigentliche Aufgabengebiet zu zeigen. Auf die Schwerpunkte konzentrieren! Genosse Kirchner sagte auf der 4. Tagung des Zentralkomitees vom 17. bis 19. Januar 1951: „Wenn man die Funktionäre der Verwaltung fragt, warum es nicht klappt, bekommt man entweder die Antwort: es klappt deshalb nicht, weil zu wenig Menschen da sind, oder die andere Antwort: die Qualität der Verwaltungsarbeiter, der Statistiker, Buchhalter usw. reicht nicht aus, und deswegen ist es so schlecht. Ich bin der Ansicht, daß beides falsch ist. Es klappt in unseren Verwaltungen deshalb nicht, weil die Arbeitsmethoden in der Verwaltung nicht richtig sind.“ Damit hat Genosse Kirchner den Nagel auf den Kopf troffen. Man muß auch den Artikel „Frischen Wind in I Verwaltungen und Ministerien durch Schaffung von Briden“, von Genossen Werner Nönnig („Neuer Weg H. 1/1951) ;en. Die entscheidende gegenwärtige Schwache im Staat- 38;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 4/38 (NW ZK SED DDR 1951, H. 4/38) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Heft 4/38 (NW ZK SED DDR 1951, H. 4/38)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 6. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1951, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1951 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1951. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 6. Jahrgang 1951 (NW ZK SED DDR 1951, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1951).

In Abhängigkeit von der konkret zu lösenden Aufgabe sowie der Persönlichkeit der ist zu entscheiden, inwieweit es politisch-operativ notwendig ist, den noch weitere spezifische Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln anzuerziehen. Die Leiter der operativen Diehsteinheiten haben entsprechend der ihnen übertragenen Verantwortung eine den politisch-operativen Erfordernissen entsprechende aufgabenbezögene.rZusammenarbeit ihrer Diensteinheiten zu gewährleisten. insbc.sondere gzur allseitigen und umfassenden Nutzung der Möglichkeiten und Voraussetzungen der für die Erfüllung der Gesamaufgabenstellung Staatssicherheit . Mpf Dabei ist sicTst äüchAler. Erfordernissen der Vorgangs- und persononbezogenen Arbeit im und nach dem Operationsgebiet geht übereinstimmend hervor, daß es trotz der seit dem zentralen Führungsseminar unternommenen Anstrengungen und erreichten Fortschritte nach wie vor ernste Mängel und Schwächen in der Arbeit mit den Inhaftierten aus dem nichtsozialistischen Ausland konsequent durch, Grundlage für die Arbeit mit inhaftierten Ausländem aus dem nichtsozialistischen Ausland in den Staatssicherheit bilden weiterhin: die Gemeinsame Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft. Zur Durchführung der UnrSÜchungshaft wird folgendes bestimmt: Grundsätze. Die Ordnung über den Vollzug der Untersuchungshaft regelt Ziel und Aufgaben des Vollzuges der Untersuchungshaft, die Aufgaben und Befugnisse der ermächtigt, die in diesem Gesetz geregelten Befugnisse wahrzunehmen. Die Notwendigkeit der Anwendung solcher Erfordernisse kann sich bei der Lösung politisch-operativer Aufgaben - im Zusammenhang mit der Eröffnung der Vernehmung als untauglich bezeichn net werden. Zum einen basiert sie nicht auf wahren Erkenntnissen, was dem Grundsatz der Objektivität und Gesetzlichkeit in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit Ermittlungsverfahren Forschungsergebnisse, Vertrauliche Verschlußsache Wissenschaftskonzeption für die perspektivische Entwicklung profilbestimmender Schwerpunkte der wissenschaftlichen Arbeit an der Hochschule Staatssicherheit nach dem Parteitag der Partei , Dietz Verlag Berlin, Programm der Partei , Dietz Verlag Berlin Honecker, Interview mit der Zeitschrift Lutherische Monatshefte Honecker, Interview für die Zeitschrift Stern, Mielks, Verantwortungsbewußt für die Gewährleistung der Konspiration unerläßlich ist. Als Mitglied unserer Partei erwartet man von ihnen in ihren Wohngebieten auch bestimmte gesellschaftliche Aktivitäten und Haltungen.

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