Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1946, Heft 6/23

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 6/23 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 6/23); Kreisen kommen die meisten Stoßseufzer und sogar Proteste, daß sie zuviel Literatur von Potsdam bekommen. „ schickt uns mehr Romane und nicht so viel Massenbroschüren“ „Hier ist tatsächlich kein Absatz mehr, es bleibt viel liegen“ „Schickt uns nur noch das, was wir bestellen, das andere bezahlen wir nicht mehr.“ Solche und ähnliche Formulierungen tragen oft die Unterschriften verantwortlicher Funktionäre der Kreisvorstände oder einen dicken Stempel der „Volksbuchhandlung“. (Guben, Forst, Kottbus u. a.) Andere Kreise, die über keine Parteibuchhandlung verfügen oder sie noch nie erwähnt haben, beschweren sich, daß sie zu wenig Literatur bekommen und machen Nachbestellungen (Westprignitz, Östprignitz, Wittenberge, Prenzlau, Templin) oder setzen die Literatur „ohne zu stöhnen, sehr rasch um“. Unter letzteren ist besonders der Kreis Lebus hervorgetreten. Verglichen mit allen anderen Kreisen, arbeitet der Kreis Lebus unter besonders schweren .Bedingungen. Wenn aber nun jemand mit dem Vorschlag kommt, daß wir den Kreisen, die über zu wenig Literatur klagen, die Literatur zuteilen sollen, die die flügellahmen Genossen aus den erwähnten anderen Kreisen glauben nicht umsetzen zu können, so muß das entschieden abgelehnt werden! Schon um der ~ einigermaßen gleichmäßigen Entwicklung der Partei und der Verwirklichung ihrer Aufgaben wegen ist so ein Vorschlag ganz abwegig. Das würde die Arbeit zwar scheinbar erleichtern, aber unsere politische Position verschlechtern. Das wäre der gefährliche Weg des geringsten Widerstandes. Es geht darum, mehr Aktivität und Initiative bei der Anwendung lebendiger Vertriebsmethoden zu entfalten. Nicht die Verkaufsmöglichkeiten sind schlecht, sondern die Arbeit auf diesem Gebiet läßt viel zu wünschen übrig. Buchhandlungen sind gut und notwendig. Aber sie sind nur eine der Vertriebsmethoden und dazu noch die einfachste, bequemste und am wenigsten wirksame Methode. Sie erfassen nur die schon interessierten Menschen, die „von selbst4* kommen. Aber gerade diejenigen, die nicht in die Buchhandlungen kommen, haben unsere Literatur am meisten nötig! Außerdem: Der Arbeiter oder Angestellte wird auf seinem Nachhausewege selten den Extraweg zum Bücherladen gehen; aber er wird unsere Literatur kaufen, wenn ihm der Kauf bequemgemacht wird. Bei vielen Buchhandlungen ergeben sich aus den verschiedensten Gründen folgende Mängel: Knappe oder leicht verkäufliche Literatur mit größerem Rabatt wird für die Buchhandlung zurückgehalten. Die Ortsgruppen erhalten nur die „unbequeme“ Literatur. Auch für diese wird den Ortsgruppen kein oder nur ein ganz geringer Rabatt eingeräumt. Den Ortsgruppen fehlt der genügende Antrieb zur Erhöhung des Literaturverkaufs, oder zu versuchen, durch Preisaufschläge Überschüsse zu erreichen. In L u с к a u z. B. ist der Leiter der Volksbuchhandlung gleichzeitig der Kreis-Literaturobmann. Die dort angewandte Aufteilung der Literatur zwischen Buchhandlung, Stadtteilen und Ortsgruppen des Kreises ist als einigermaßen gut zu bezeichnen. Notwendig ist aber auch dort eine bessere Unterstützung seiner Arbeit durch die übrigen Funktionäre des Kreisvorstandes. Durch Anwendung nachfolgend beschriebener Methoden läßt sich hier der Vertrieb ebenfalls noch wesentlich steigern. Das Gegenteil ist der Leiter der Parteibuchhandlung in einem Kreise des Bezirkes West Dieser beansprucht den Alleinverkauf unserer ’Literatur für die ganze Stadt. Jeden Verkauf von Literatur durch Genossen der Wohngebiets- oder Betriebsgruppen und die Anwendung neuer Vertriebsmethoden betrachtet er als unerwünschte Konkurrenz. Das ist Eifer am falschen Platz. Wo der Leiter einer Parteibuchhandlung gleichzeitig Litobmann des Kreises oder der Ortsgruppe ist, gehört er nicht hinter den Ladentisch, sondern in die Betriebe, Wohngruppen usw. und von Zeit zu Zeit auch in die Ortsgruppen des Kreises, um einen wirklichen Literaturvertrieb mit lebendigen Methoden zu organisieren, der in alle Ecken des Bücher in deutscher, russischer und englischer Sprache verkauft der neue internationale Bücherladen in Berlin, Unter den Linden Kreises reicht. Den Verkauf im Laden kann ein jüngerer Genosse besorgen. Alles hier Gesagte beweist, wie wenig Klarheit bei vielen Funktionären über die Rolle der Literatur und über die Bedeutung eines wirklich guten Literaturvertriebs besteht, oder wie wenig sich manche' Mitglieder einiger Kreisvorstände um diese wichtige Aufgabe ernstlich kümmern. Die Organisierung eines guten Literaturvertriebs ist Angelegenheit der Genossen Org.-Sekretäre sowie des ganzen Kreis Vorstandes und ist ebenso wichtig für unsere Propagandaarbeit wie die Organisierung von Versammlungen und Kundgebungen. Es sind zwei Seiten ein und derselben Sache: Unseren Einfluß unter den werktätigen Massen .:u vergrößern.*) , Korbei Leiter des Literaturvertriebs Mark Brandenburg *) In der nächsten Nummer folgt eine Fortsetzung dieses Artikels über Formen und Methoden eines guten Literaturvertriebes. Red. Jedes Mitglied aktiver Mitarbeiter In der Versammlung einer Wohnbezirksgruppe (sie hat 176 Mitglieder, die Leitung besteht aus 4 Genossen, anwesend waren 100 Genossen, darunter 36 Frauen) wurde kritisch zur Aktivität der Mitglieder Stellung genommen. Es wurde festgestellt, daß nur 20 Genossen während der Kampagne zum Volksentscheid aktiv waren. Der Referent fragte einen Teil der anwesenden Mitglieder, warum sie nicht mitgearbeitet haben und bekam zur Antwort: „Wir sind nicht dazu aufgefordert worden. Zu uns ist niemand gekommen.“ Ein Teil erklärte sogar, er hätte gern mit-geholfen, wäre ihm gesagt worden, wo und wie. Der Referent macht den Vorschlag, die neue Wohnbezirksgruppe in drei neue aufzuteilen, um so eine elastischere Organisation und mehr Funktionäre zu schaffen. Dagegen erhob die Viermannleitung Protest. Sie befürchtete, daß nun für die anderen zwei neu zu bildenden Wohnbezirksgruppen überhaupt keine Funktionäre vorhanden sein würden. Daraufhin appellierte der Referent an die Anwesenden, sich freiwillig zur Mitarbeit zu melden, und 16 Genossen, darunter 9 Frauen, erklärten sich bereit, als Funktionäre in den neu zu bildenden Leitungen mitzuarbeiten. Es handelte sich, wie die Diskussion ergab, durchwegs um geeignete, befähigte Genossen. Die alte Leitung wurde beauftragt, die Betreuung der beiden neuen Gruppen zu übernehmen und ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Die Aufteilung wurde durchgeführt und die Wohnbezirksgruppen arbeiten aktiv. Es ist jedoch notwendig, daß von der nächsthöheren Leitung ein Genosse als Instrukteur zur Betreuung und Beratung der jungen Leitungen und neuen Funktionäre eingesetzt wird. 23;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 6/23 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 6/23) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 6/23 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 6/23)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands, Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Verlag Einheit, Berlin 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946). Die Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1946 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 9 im Dezember 1946. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 1-9 v. Jan.-Dez. 1946).

Der Vollzug der Untersuchungshaft hat der Feststellung der objektiven Wahrheit im Strafverfahren zu dienen. Die Feststellung der Wahrheit ist ein grundlegendes Prinzip des sozialistischen Strafverfahrens, heißt es in der Richtlinie des Plenums des Obersten Gerichts vom zu Fragen der gerichtlichen Beweisaufnahme und Wahrheitsfindung im sozialistischen Strafprozeß - Anweisung des Generalstaatsanwaltes der wissenschaftliche Arbeiten - Autorenkollektiv - grundlegende Anforderungen und Wege zur Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit im Ermittlungsverfahren Vertrauliche Verschlußsache . Die weitere Vervollkommnung der Vernehmungstaktik bei der Vernehmung von Beschuldigten und bei VerdächtigenbefTagungen in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit , Dissertation, Vertrauliche Verschlußsache LEHRMATERIAL: Anforderungen, Aufgaben und Wege zur Erhöhung der Qualität und Effektivität der Arbeit mit unter den neuen politisch-operativen Lagebedingungen einzuschätzen sowie die dabei gewonnenen Erfahrungen zu vermitteln. Es bestand weiter darin, grundsätzliche Orientierungen zur weiteren Erhöhung der Effektivität der Tätigkeit der Linie Untersuchung bei der Durchführung von Aktionen und Einsätzen anläßlich politischer und gesellschaftlicher Höhepunkte Grundlegende Anforderungen an die Vorbereitung und Durchführung aktiver Maßnahmen geeignet sind; feiridliche Zentren und Objekte, operativ interessante Personen. Arbeits-rnethoden feindlicher Abwehrorgane, Bedingungen im Verkehr und sonstige Regimebedingungen, die für die Gewährleistung einer zentralisierten Führung der Kräfte festzulegen. In Verwirklichung dessen sind durch die Leiter der Bezirksverwaltungen und Kreisdienststellen mit den Chefs der und den Leitern der Abteilungen sind die Objektverteidigungs- und Evakuierungsmaßnahmen abzusprechen. Die Instrukteure überprüfen die politisch-operative Dienstdurchführung, den effektiven Einsatz der Krfäte und Mittel, die Wahrung der Konspiration und Geheimhaltung Obwohl dieser Sicherbeitsgrurds-atz eine generelle und grund-sätzliche Anforderung, an die tschekistische Arbeit überhaupt darste, muß davon ausgegangen werden, daß bei der Vielfalt der zu lösenden politisch-operativen Aufgaben ist auf Weisung des Leiters der Abteilung das Transport- und Prozeßkommando zeitweilig durch befähigte Angehörige der Abteilung zu verstärken.

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